Fußball

Schneller und attraktiver: Die Strategie des Sportchefs für drei neue Austria-Jahre! Alarm um Madl vor Derby

Vor drei Jahren galt Franz Wohlfahrt als Kandidat von Austrias Präsident Wolfgang Katzian für die  Nachfolge von Thomas Parits als Sportchef. Jetzt setzte sich Katzian auch für die Vertragsverlängerung mit dem 53jährigen um drei weitere Jahre bis 2021 ein. Die seit Montag zu Beginn der Derbywoche offiziell ist. Womit der Kärntner auf den Spuren seines Vorgängers wandelt, der acht Jahre im Amt war. Kontinutät gilt jetzt als Teil der violetten Philosophie. Als der langjährige Tormann zu Beginn der Achtzigerjahre von St.Veit nach Wien kam, regierte noch ein anderes Prinzip. Da hielt sich kein Trainer oder Sportchef so lang im Amt wie jetzt Wohlfahrt. Da blieb die Kontinuität  auf den allmächtigen Mister Austria, Joschi Walter, beschränkt.

AG-Vorstand Markus Kraetschmer versicherte, gemeinsam mit Wohlfahrt für die nächsten drei Jahre ehrgeizige Ziele zu verfolgen. „Viel Herzblut, große Demut“ heißt Wohlfahrts Rezept dafür. Alles steht natürlich in Verbindung mit der neuen, ausgebauten Generali-Arena, in der Austria ab kommender Saison spielen wird. Ob dort das durch den Stadionbau reduzierte Sportbudget wieder höher sein wird  als derzeit,  weiß Wohlfahrt noch nicht. Das hat nichts mit den ehrgeizigen Zielen zu tun. Das erste kurzfristige heißt: Schneller und attraktiver.

Die Austria soll künftig schneller als im Herbst in die Spitze spielen, damit auch attraktiver ein. Das  wurde intern mit dem Trainerteam besprochen, Wohlfahrt sah dafür schon bei den Testspilen auf Zypern vielversprechende  Ansätze. Durch den Winterkauf von Heimkehrer Michael Madl soll der Spielaufbau aus der Abwehr schneller von Statten gehen, dadurch die Flügelflitzer Lucas Venuto und Felipe Pires besser in Position gebracht werden. Wohlfahrt ist guter Dinge, dass dies schon Sonntag gegen Rapid gelingen und damit die große Aufholjagd in Richtung Europa League-Qualifkation beginnen wird.  Auch weil er sieht, wie relaxed Trainer Thorsten Fink momentan an die Dinge herangeht: „Ich bekomm´ derzeit keine SMS; wenn in Deutschland eine Trainerstelle frei wird“.

Aber der letzte Derbytest ging daneben. Beim 0:2 (0:1) gegen Zbrojovka Brünn fehlte Kevin Friesenbichler wegen lädierter  Addukorenproblemen, feierte Innenverteiger Ruan in der ersten Hälfte nach vier Monaten ein Comeback. In der Pause tauschte Fink zur Pause die komplette Mannschaft aus, danach spielt die mögliche Derbybesetzung, die sechs klare Chancen ausließ. Der Ärger kam nach 78 Minuten: Madl ging zur Vorsicht wegen   muskulärer Probleme raus. Mittwoch wird  eine Magnetresonanzuntersuchung zeigen, ob einDerbyeinsatz möglich ist oder nicht.

Ab der nächsten Saison will Wohlfahrt in der neuen Generali-Arena Violett wieder als ernsten Herausforderer von Red Bull Salzburg sehen: „Es soll nicht mehr so sein, dass Salzburg wie in den letzten Jahren alle Titel abräumt, das sollte sich ändern“. Aber da kommt wieder das Budget-Thema auf den Tisch. Wohlfahrt ist sich im klaren, dass sich an seinen Vorgaben, aus dem Transfergeschäft Gewinne zu erzielen,  auch im ausgebauten Stadion nichts ändern wird, Austria punkto Budget weiterhin nicht mit Salzburg mithalten wird können: „Und auch nicht mit Rapid“, wie er behauptet.  Aber das ändert nichts an den ehrgeizigen Zielen. Darum ist der Sportchef auch derzeit damit beschäftigt, die größten Hoffnungen aus der Austria-Akademie unter Vertrag zu nehmen, um die bessere Zukunft selbst in der Hand zu haben.

 

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