Fußball

Seinen Sechziger feiert Werner Gregoritsch auf der Trainerbank

Den 60. Geburtstag auf der Trainerbank zu feiern, bedeutet für Werner Gregoritsch Donnerstag Abend in Wr.Neustadt kein Problem. Wer den U 21-Teamchef aus der Steiermark mit seinem Elan auf der Bank sieht, wo er nachwievor  mitunter einem brodelnden Vulkan gleicht, kann fast nicht glauben, dass er bereits 60 ist. Er wirkt um Jahrzehnte jünger und braucht dazu keinen Friseur, der sich um die Haarfarbe annimmt, mit der Chemie etwas nachhilft. Seit sechs Jahren arbeitet er mit der U21, von der viele Spieler den Weg is Nationalmannschaft schafften. Zuletzt Xaver Schlager, Max Wöber, der Kapitön Philipp Lienhart, zuvor schon Valentino Lazaro, Louis Schaub, Florian Grillitsch oder sein Sohn Michael.

Das Geburtstagsspiel ist bereits sein 57. als U21-Teamchef. Der Punkteschnitt von 1,96 ist mehr als respektabel. Es verwundert schon, dass Gregoritsch als Teamchef nie ein ernstes Thema war, auch bei Spitzenklubs genannt wurde, wenn der Trainerjob zu vergeben war, aber nie zum Zug kam. Aber er wird sich nie öffentlich beklagen, dass der Prophet im eigenen Lands  zu wenig oder gar nichts gilt, das ist gegen sein Naturell: „Mir macht der Job, den ich hab´, wirklich Spaß.“ Zum Geburtstag ist Dänemark der Gegner, aber das wichtigere Match folgt erst Dienstag in der Südstadt: Gegen Mazedonien in der EM-Qualifikation.  Erstmals das Ticket für eine Endrunde zu schaffen, das ist das große Ziel.

Vor zwei Jahen scheiterte Österreich erst im Play-off an Spanien, ohne zu verlieren, an dem Auswärtstor der Spanier in St. Pölten, jetzt ist Gregoritsch zur Halbzeit der Qualifikation überzeugt, noch auf den EM-Zug aufspringen zu können. Zwar sechs Punkte hinter Tabellenführer Serbien nach dem 1:3 in der Südstadt, aber nur einen Punkt hinter den Russen. Das Match in Moskau ging nur durch den falschen Pfiff des Referees 0:1 verloren, die Revanche daheim ist das letzte Spiel in der Qualifikation.

Wie immer predigt Gregoritsch Bereitschaft, Leidenschaft, Geduld, Fleiß und Disziplin. Ist froh, den Kapitän und Abwehrchef Lienhart nach seiner Knieverletzung wieder zur Verfügung zu haben. Als einen von fünf Legionären. Dazu noch Marco Friedl, der erstmals aus Bremen kam,  Sascha Horvath, der inzwischen bei Dynamo Dresden zu regelmäßigen Einsätzen kommt sowie die Stürmer Arnel Jakupovic aus dem Juventus-Nachwuchsteam und Ex-Austrianer Marko Kvasina von Twente Eschede.  Leipzigs Konrad Laimer steht erst zum Mazedonien-Spiel zur Verfügung. Verzichten muss Gregoritsch auf Rapids Dejan Ljubicic, dessen lädierte Patellassehne behandelt werden muss. „Einige haben gegenüber dem Herbst einen Schritt nach vorne gemacht, sind richtig giftig“, konstatierte  der Teamchef bereits bei der Vorbereitung in Bad Erlach, dachte dabei an Sturms Innenverteidiger Dario Maresic, an Horvath oder Admira-Stürmer Patrick Schmidt. Dass er von Salzburg-Talent Hannes Wolf und dem Austrianer Dominik Prokop einige kreative Akzente erwartet, steht außer Diskussion.

Veränderungen gab´s im Trainerstab: Der neuer Assistent statt Wolfgang Luisser, der seit Jahresbeginn Co-Trainer von Klaus Schmidt in Altach ist, heißt Dietmar Pegam, der Leiter der Akademie von Sturm Graz.. Neuer Tormanntrainer ist  Ex-Rapidler Raimund Hedl statt Wolfgang Wimmer, dem Vater des England-Legionärs. Dienstag wollen sie gemeinsam über ihren ersten drei Punkte in der  EM-Qualifikation jubeln. Die sind gegen Mazedonien Pflicht: Speziell nach dem 4:0-Auswärtssieg beim letzten Match des vergangenen Jahres in Skopje.

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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