Seit drei Wochen verzichtet Freiburgs Kulttrainer Michael Streich mit einer Ausnahme darauf, Österreichs Teamstürmer Michael Gregoritsch von Beginn an einzusetzen. Der 29 jährige Grazer nützte dies, um sich als Super-Joker zu präsentieren und profilieren. Der schon viermal zu Freiburgs Happy End entscheidend beitrug. Die Serie begann am 18. Februar, als Österreichs Teamstürmer 13 Minuten reichten, um noch per Kopf das 3:3 gegen Eintracht Frankfurt zu erzielen, eine Heimniederlage zu verhindern. Vier Tage später kam er im Play-off-Rückspiel der Europa League gegen Frankreichs Vizemeister Lens erst zur zweiten Hälfte, als Lens 2:0 in Führung lag. Freiburg schaffte die Aufholjagd, die Gregoritsch mit rechts in der neunten Minute der Verlängerung mit dem Siegestor zum 3:2 krönte. Freiburg kam damit ins Achtelfinale, Gregoritsch sprach von einem Spiel für die Ewigkeit. Letzten Freitag schickte ihn Streich gegen Bayern kurz nach dem Führungstor des Meisters ein. Gregoritsch leistete die Vorarbeit zum 2:2. Dennoch begann er Donnerstagabend im Achtelfinale-Hinspiel gegen West Ham wieder auf der Bank.
Als in einem chancenarmen Spiel fast alles nach der Führung von West Ham aussah, kam nach 70 Minuten wieder „Gregerl“. Elf Minuten später stand er im Strafraum nach einem Querpass des Ungarn Roland Sallai goldrichtig, traf entgegen dem Spielverlauf wieder mit rechts aus kurzem Distanz. Sein fünfter Treffer in der Europa League. In zwei Gruppenspielen gegen West Ham gab es im Herbst zwei Niederlagen von Freiburg, im Achtelfinale einen Sieg. Dank des „Heim-Gregerl“ feierte Freiburg die nächste Euro-Party, lebt der Eurotraum. Das Duo Sallai-Gregoritsch war schon gegen Lens spielentscheidend. Sallai traf doppelt, Gregoritsch zum Aufstieg. Am kommenden Dienstag kann Freiburg mit Gregoritsch in London Geschichte schreiben, wieder ein Spiel für die Ewigkeit liefern. Denn Freiburg hat noch nie den Sprung ins Viertelfinale des Europapokals geschafft.
Keine Erfolgsstory war bei PAOK Saloniki die Einwechslung der Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg in der Conference League bei Kroatiens Meister Dinamo Zagreb: Sie kamen nach 69 Minuten, zwei Minuten später sorgte Dinamos Torjäger Bruno Petkovic mit dem zweiten Treffer für das 2:0 von Dinamo. Dabei blieb es.
Foto: SC Freiburg.