Fußball

Statt 6:2 das zweite 0:1 gegen Hartberg: Bei Rapid ist es mit Ruhe vorbei!

Mit der Ruhe, dies um Rapid letzte Woche nachdem 2:0 in Altach gab, ist es seit Samstag sicher vorbei. Durch die zweite Niederlage gegen Hartberg in dieser Saison. Sowie in Hütteldorf im August auch drei Monate später in der Oststeiermark 0:1. Der Unterschied: In Hartberg fiel das Siegestor schon in der sechsten Minute mit dem ersten Torschuss der Heimmannschaft, beim Auswärtssieg erst nach 64. Beide Niederlagen verbindet eines: Sie hätten aus grün-weißer Sicht nie passieren dürfen. Aber Marco Grüll & Co (Bild) liefen 88 Minuten lang dem Rückstand vergeblich nach. „Den Chancen hätten wir 6:2 gewinnen müssen“, behauptete Kapitän Guido Burgstaller im Sky-Interview, „zwei bis drei Tor schießen war Pflicht! Wenn keines gelingt, dürfen wir uns nicht beschweren.“ Damit hat er alles gesagt. Weil Rapid bei 22 Torschüssen nie traf, gibt es acht Runden vor Schluss des Grunddurchgangs sieben Punkte Rückstand auf den Sensationsvierten Hartberg. Das darf eigentlich nicht sein.

Sturm-Leihgabe Christoph Lang traf mit links ins lange Eck, weil ihn Martin Moormann Raum ließ und nicht attackierte. Das Tor, bei dem es für Niklas Hedl nichts zu halten gab, bestätigte, dass die Position des linken Verteidigers ein Schwachpunkt bei Rapid ist. Egal, ob Jonas Auer oder Moormann spielt: „Es war eines unserer schwächeren Spiele, aber es ist Qualität, wenn man die gewinnt“, sagte der Siegtorschütze und vergrößere damit die „Schmerzen“ der Verlierer. Da half es auch nichts, dass Leopold Querfeld Hartbergs erster Teamspieler, Max Entrup, nicht zur Geltung kommen ließ. Hartbergs Trainer Markus Schopp gab zu, dass zum Sieg auch Glück gehörte: „Aber wenn man aus solchen Spielen drei Punkte mitnimmt, dann ist Großes im Entstehen!“ Kann man das bei Rapid behaupten?

Schon zur Pause behauptete Rapids Ehrenkapitän Heribert Weber, der auf der Tribüne saß, er traue seiner ehemaligen Mannschaft eigentlich nicht zu, das Match umzudrehen. Alleine mit den Möglichkeiten in den ersten 15 Minuten danach hätte es gelingen können. Wenn Burgstaller, der einmal nur Aluminium traf, von fünf Möglichkeiten keine nützt, dann bedeutet dies die Ausnahme der Regel. Zwei vergebene Chancen von Nicolas Kühn sind hingegen nichts Neues. Es stimmt schon, dass Hartbergs Tormann Raphael Sallinger einen Ganztag erwischte. Aber da waren Chancen dabei, bei denen selbst seine Superreaktionen vergeblich sein hätten müssen.

„Wir waren leidenschaftlich, laufstark, haben gekämpft, pausenlos Chancen heraus gespielt.  Ich will betonen, dass meine Mannschaft eine sehr gute Leistung geboten hat“, sagte Rapids Trainer Zoran Barisic. Aus seiner Sucht verständlich, nur werden viele Rapid-Fans das nicht gelten lassen, es völlig anders sehen. Die können es auch nicht mehr hören, dass die vergebenen Sitzer mit „Selbstvertrauen, innerer Ruhe und möglicherweise auch mit Erfahrung“ zu tun haben, wie Barisic erklärte. Und es klag nicht vielversprechend, dass er versicherte: „Wir werden weitermachen, wo wir heute aufgehört haben.“ Beim zweiten 0:1 gegen Hartberg, mit dem Rapid aus den ersten sechs fiel und von Wolfsberg überholt wurde. Sonntag kann das auch der Wiener Austria gelingen.

Wolfsberg sorgte mit dem 3:2 (1:0) beim letzten Spiel im Reichshof-Stadion für die achte Niederlage von Austria Lustenau im achten Heimspiel, an der Ex-Rapidler Thierno Ballo mit zwei Toren seinen Anteil hatte. Auch Wolfsberg betrieb Chancenwucher, gewann aber zum Unterschied von Rapid trotzdem. Schlusslicht Lustenau liegt daher fünf Punkte hinter dem Vorletzten, weil WSG Tirol beim 5:1 (3:0) über Altach ein kleiner Befreiungsschlag gelang. Nach fünf Runden ohne Sieg. Auch, weil Altachs Abwehr desolat wirkte: „Das war wie Slapstick“, gab Altachs Sportchef Roland Kirchler zu, „so einen Tag gibts. Vor der Pause hat Not gegen Elend gespielt.“

 

Foto: Gepa/Admiral.

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