Fußball

Torsperre gehalten, alle Chancen und Elfmeter vergeben: Austria ließ Salzburg „leben“

24 Stunden nach Rapid gelang auch dem zweiten Wiener Bundesligaklub kein Tor. So wie Grün-Weiß in Hartberg war auch die Wiener Austria selbst schuld daran, dass es gegen Red Bull Salzburg beim 0:0 blieb. Denn einen so schwachen Tag des Abonnementmeisters müsste man eigentlich nützen. Gelang nicht, obwohl die Leistung passte. Aber alle Chancen, auch ein Elfmeter, blieben ungenützt. So ließ Austria zwei Punkte liegen, wie der letzte Austria-Meistertrainer, Peter Stöger, als „Sky“-Experte feststellte, ist acht Runden vor Schluss weder Rapid noch Austria unter den ersten sechs. Die Gefahr, dass Wien in der Meisterrunde nicht vertreten sein wird, existiert nicht erst seit Sonntag, sondern seit September. Bei Austria löst dies derzeit keine Unruhe aus, bei Rapid wie erwartet schon. „Sky“  berichtete Sonntag, dass Trainer Zoran Barisic kurz vor der Entlassung steht und blieb trotz grün-weißer Dementis dabei. Vielleicht bezieht sich das Dementi auf die Meldung, dass Stefan Kulovits, der Freitag mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Ost Platz eins eroberte, übernehmen soll. Fakt ist, dass Sportchef Markus Katzer bereits vor zwei Wochen mit Ronald Brunmayr ein Gespräch hatte.

Die Torsperre der Austria dauert nun schon 795 Minuten. Salzburgs Mittelfeldspieler Amankwah Forson hätte sie vor 13.100 Zuschauern in der Generali-Arena nach neun Minuten per Kopf beenden können. Danach wurde es vor Austrias Tormann Christian Früchtl eigentlich nur noch zweimal gefährlich, das zweite Mal erst in der siebenminütigen Nachspielzeit. Violett kam hingegen zu 18 Torschüssen und genug Möglichkeiten, zu gewinnen: „So ist es richtig cool zu spielen“, behauptete Andreas Gruber, der mit einem starken Kopfball an Tormann Alexander Schlager scheiterte. Letztlich lag es auch am Teamtorhüter, dem klar besten Salzburger, dass die Austria zwei Punkte liegen ließ.  Vor allem im turbulenten Finish. Als Austrias Innenverteidiger Marvin Martins (oben) nach einem Zweikampf im Roko Simic im Salzburger Strafraum zu Boden ging, reagierte Schiedsrichter Stefan Ebner prompt. Mit je einer gelben Karte für Martins wegen einer vermeintlichen Schwalbe und für Schlager, weil der Marvins zu heftig die Meinung sagte. Aber der VAR Manfred Schüttengruber erkannte eine krasse Fehlentscheidung und sah sich genötigt, einzugreifen.

Daher ging Ebner zum On Field Review. Sah dort, dass Simic Martins doch am Fuß traf, aber sich der Austrianer danach zu einem „Ellbogenattacke“ gegen Schlager hinreißen ließ. Also zog Ebner gelb gegen Martins zurück, zeigte ihm zu dessen Verwunderung die rote Karte. Bis es dazu kam, dauerte es länger als fünf Minuten. Den Ausschluss bezeichnete Austrias Trainer Michael Wimmer als korrekt. Aber es gab auch Elfmeter. Alexander Schmidt, nach 77 Minuten für Fisnik Asllani eingewechselt, wollte mit dem Selbstvertrauen des Siegestors gegen Lustenau schießen. Andere, die vorgesehen waren, lehnten die Verantwortung ab. Schmidt scheiterte an Schlager, der die richtige Ecke hatte und dafür sorgte, dass Salzburg dank der acht besseren Tordifferenz gegenüber Sturm Graz Tabellenführer blieb. Aber der Zweipunktevorsprung ist wieder weg. Weil Salzburg ungefährlich blieb, aus dem Mittelfeld spielerisch nichts kam. Luka Sucic tauchte komplett ab, überdies war Linksverteidiger Daouda Guindo, der den verletzten Andreas Ulmer ersetzte, sowohl defensiv als auch im Spiel nach vorne ein schwacher Punkt. „Zu oft Ping Pong. Von der Performance her müssen wir uns gewaltig steigern“, gab Salzburgs Trainer Gerhard Struber zu. Ein englisches Wort darf bei ihm nicht fehlen.

Sturm Graz stellte in Klagenfurt schon in den ersten 20 Minuten die Weichen auf Sieg. Nach drei Minuten die Führung durch Ion Gorenc Stankovic, 16 Minuten traf Tomi Horvat. Der Slowene traf nach der Pause noch einmal. Das 3:0 (2:0) der Grazer sah ungefährdet aus, aber Trainer Christian Ilzer gab zu: „Ein sehr reifer Auftritt, obwohl wir schon auf der letzten Rille unterwegs waren!“

Foto: Red Bull Salzburg.

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