Fußball

Strategie für fünf Jahre: ÖFB sucht neue Impulse und hat ein Luxusproblem

Der historische Erfolg der Unter 21 verbesserte die nötige Aufbruchstimmung: Einen Tag nach dem Jubel über die erste Qualifikation für die Europameisterschafts-Endrunde präsentierte der ÖFB mit Präsident Leo Windtner (Bild oben), Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold eine neue Strategie für die nächsten fünf Jahre. Um den Fußball in Österreich zu fördern, weiterzuentwickeln und zu unterstützen. Mit der Devise „mehr als Sport“: Unter diesem Motto sollen der Nutzen des Fußballs für Österreich aufgezeigt und zugleich Einheit und Solidarität gefördert werden. In einer Broschüre über 28 Seiten geht es auch um die Funktionen für die Gesellschaft, die in der Breite kein anderer Verband erzielen kann. Ein eigener Punkt heißt die Nationalteams zu inspirieren. Das der Männer bekam als Vorgabe die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020, die Wüsten-WM in Katar 2022 und den Platz unter den ersten 30 der Weltrangliste zu halten.  Das gilt auch für die Frauen. „Es tut gut, die Ziele zu verschriftlichen, damit alle Bescheid wissen“, meinte Neuhold, „von Zeit zu Zeit muss man sich hinterfragen, etwas korrigieren, Nuancen ändern“. Schon, weil sich die Rahmenbedingungen ändern. Stichwort Digitalisierung.

Exakte Strategie-Planungen für 2019 werden erst nach der  Auslosung für die U21-EM am Freitag in Bologna sowie für die Qualifikation zur Europameisterschaft am 2. Dezember in Dublin aktuell. Danach weiß man, ob Franco Fodas Mannschaft in einer Fünfer-oder Sechsergruppe um das EM-Ticket kämpfen muss. Auf jeden Fall wird es nächsten Jahr zu den festgelegten Terminen im März, Juni, September, Oktober und November zehn Spiele  geben. Entweder alle  in der Qualifikation oder nur acht. Dann kämen zwei Tests dazu, Für die U21 bleibt nur der März, dann folgt schon im Juni die EM-Vorbereitung. Zusätzliche Termine zu schaffen wäre laut Neuhold selbst beim besten Willen nicht möglich.

Zur Diskussion stehen wird garantiert das  Luxusproblem im Juni 2019 Ob U 21-Spieler, konkret geht es derzeit um Xaver Schlager, Valentino Lazaro und möglicherweise Hannes Wolf vor der U 21-Endrunde noch in der Nationalmannschaft bei der Qualifikation zum Zug kommen. Wird auch darauf ankommen, welchen Gegner Österreich im Juni 2019  bekämpfen muss. Auch davon wird die Entscheidung zwischen Foda, Sportchef Peter Schöttel und U 21-Teamchef Werner Gregoritsch abhängen. Im konkreten Fall müssten dazu auch die Vereine der Spieler, Red Bull Salzburg und Hertha BSC Berlin, grünes Licht geben, damit einverstanden sein. Weil für die U 21 keine Abstellpflicht besteht. Daher könnte es ja bei den Klubs Bedenken geben, dass die Spieler zu wenig Urlaub hätten etc.

Ein Thema, das nicht in der Broschüre steht, ist der Rückgang der Zuschauerzahlen beim Nationalteam im Herbst, Neuhold verwies darauf, dass die November-Termine schon traditionell wegen der kälteren Witterung, der dafür nicht optimalen Infrastruktur im Happel-Stadion nicht gerade gefragt waren. Daher stehen für die nächste Qualifikation auch Salzburg und Klagenfurt als Spielorte zur Diskussion. Den Vorwurf, man vertreibe durch zu hohe Eintrittspreise die Fans, lässt Neuhold nicht gelten: „Vor zwei Jahren kosteten die Karten für das Match gegen die Slowakei nur fünf Euro. Dennoch kamen nicht einmal 10.000 Zuschauer ins Happel-Stadion“. Auch das Sonderangebot für das entscheidende Spiel der U 21 am Dienstag in St.Pölten mit Kartenpreisen vons sechs Euro zeigte wenig Wirkung, keinesfalls die erwünschte. Nur 2822 Besucher auf den Tribünen – normal müsste das ausverkauft sein, was auch Neuhold zugab. Via ORF Sport + sahen immerhin 250.000 den historischen Erfolg. Die drittbeste Einschaltziffer  seit Bestehen des Senders.

Foto: © ÖFB Media.

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