Noch drei Runden bis zur Länderspielpause mit einem happigen Programm für Rapid, um in Schwung zu kommen. Was gegen sogenannte leichtere Gegner wie Sr.Pölten und Altach nicht gelungen war, wird Sonntag in Graz gegen Sturm, eine Runde später gegen den LASK in Hütteldorf und am 1. September im Winer erby beid er Autria noch schwerer zu schaffen sein. Auch wenn Trainer Didi Kühbauer darauf setzt, dass der erste Saisonsieg gegen Altach, so dreckig er auch war, dennoch für mehr Selbstvertrauen sorgte. Ob das reicht, um in Graz zu punkten, interessiert die meisten Rapid-Fans garantiert mehr als der angelaufene Präsidenten-Wahlkampf. Sturm mobilisierte nach der 0:1-Pleite im steirischen Derby bei Hartberg vor dem Match gegen Rapid mit der Devise 16.334. So viele Fans fasst die Merkur-Arna. Daher der Befehl: „Alle ins Stadion.“ Samstag waren 13.000 Karten weg.
Rapid muss mehrere schlechte Erinnerungen an Graz verdrängen. Am 2.Juni war zwar nach sieglosen Duellen gegen Sturm dort der erste Sieg gelungen, aber das 1:0 im Play-off um den letzten Europa League-Platz machte die verpatzte Saison perfekt. Weil es nach der 1:2-Heimpleite nicht reichte. Sturm schaffte es dank Auswärtstor und des Vorarlberger Referees Robert Schörgenhofer, der einen klarer Handselfmeter für Rapid übersah. Bei Sturm musste Trainer Roman Mählich danach trotz erreichtem Saisonziel gehen, es kam als Hoffnungsträger Nestor el Maestro. Scheiterte schon in der Qualifikation für die Europa League an Haugesund aus Norwegen, was kein Ruhmesblatt war, und tat genau das, was man Mählich vorgeworfen hatte, nämlich mit acht, neun Mann hinter dem Ball zu vorsichtig spielen zu lassen. In Hartberg erlitt er damit Schiffbruch, wofür er wenig fair und nachvollziehbar Österreichs Topreferee Harald Lechner verantwortlich machte.
Für die grün-weißen Neuerwerbungen wird es ein emotionales Match: Für den Grazer Thorsten Schick, weil es sein erstes Match mit Rapid in seiner Geburtsstadt gegen seinen ehemaligen Klub wird. Und für Taxiarchis Fountas, weil der Grieche dort vor viereinhalb Monaten, noch im Dress von St.Pölten, beim 1:0-Sieg am 31.März bei einem Crash mit Sturms Tormann Jörg Siebenhandl die schwere Schulterverletzung, sprich Schultereckgelenksverrenkung, erlitten hatte, die operiert werden musste. Rapid holte ihn trotzdem. Innenverteidiger Max Hofmann (Bild oben) bestreitet in Graz sein 150. Match in der Bundesliga. Dort, wo der Eigenbauspieler am 4.August 2013 erstmals in der Startelf gestanden war. Allerdings nicht lange: Schon in der zweiten Minute sah er Rot wegen einer Notbremse gegen den späteren Rapid-Torjäger Robert Beric. den dafür verhängten Elfer nützte Sturm zum 1:0. Aber Rapid drehte dezimiert das Match, gewann 4:2. Ein ähnlicher Kraftakt am Sonntag würde der Lage in Hütteldorf etwas von ihrer Brisanz nehmen. Von der damaligen Besetzung steht jetzt außer Hofmann nur noch Mario Sonnleitner unter Vertrag.
