Fußball

Von Bayern zu Manchester United: Kommt Sabitzer vom Regen in die Traufe?

In England endete die Transferzeit am Dienstag eine Minute vor Mitternacht. In den letzten Stunden gab es nicht nur den Wechsel von Italiens 31 jährigem Europameister von Chelsea zu Tabellenführer Arsenal, sondern auch Verhandlungen um einen österreichischen Teamspieler: Manchester United wollte Marcel Sabitzer bis Saisonende von Bayern München ausleihen. Laut dem italienischen Transferguru Fabrizio Romano waren beide Klubs einig, zu dem keine Kaufoption gehörte. Der 28 jährige Sabitzer wäre der erste Österreicher, den Manchester United holte. Das liest sich auf der Visitenkarte sehr gut, kein Zweifel. Aber bedeutet es einen entscheidenden Unterschied, statt wie derzeit die fünfte Wahl bei Bayern im zentralen Mittelfeld künftig die vierte beim Vierten der Premiere League zu sein?

Sabitzer war 2021 gemeinsam mit Julian Nagelsmann als absoluter Wunschspieler des Trainers von RB Leipzig nach München gekommen. Sabitzer war Leipzigs Kapitän. Die Realität in der ersten Saison hieß: Nur 30 Einsätze, nur ein Tor. Die zweite begann besser: Nach einer starken Vorbereitung kam Sabitzer fast regelmäßig zum Zug, im Herbst zu 23 Einsätzen in vier Bewerben. Auch weil Leon Goretzka verletzt war. Das änderte sich wieder, warum auch immer. So wie es in den ersten drei Partien dieses Jahres aussah, ist Sabitzer hinter Joshua Kimmich, Goretzka, Jungstar Jamal Musiala und dem Holländer Ryan Gravenberch nur die Nummer fünf in der Hierarchie. Er kam nur letzten Samstag beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt in der Nachspielzeit zum Zug.

Dienstag fehlte Sabitzer beim Training. Er flog nach England. Manchester United suchte einen Ersatz für den Dänen Christian Eriksen, der mit einer Knöchelverletzung bis Mai ausfällt. Seine Rolle soll Sabitzer übernehmen. Man kann ihm nur wünschen, dass er in Old Trafford erfolgreicher sein wird als vor einem Jahr Österreichs Teamchef Ralf Rangnick auf der Trainerbank. Am Brasilianer Casemiro und am Portugiesen Bruno Fernandes wird Sabitzer nicht vorbeikommen. Sein Konkurrent um den dritten Platz im Mittelfeld im 4-3-3 des holländischen Trainers Erik ten Hag ist mit Fred ein brasilianischen Teamspieler, der bei der WM in Katar dabei war. Außerdem gehören noch der 26 jährige schottische Routinier Scott Tominay und der ein Jahr jüngere Holländer Donny van den Beek zum Kader. Wenn es dumm läuft, dann könnte Sabitzer vom Regen in die Traufe kommen. Manchester United steht auf einem Champions League-Platz, hat drei Punkte Vorsprung auf den Fünften Tottenham, empfängt im Achtelfinale des FA-Cups West Ham. steht im League-Cup nach dem 3:0-Auswärtssieg im ersten Semifinalspiel gegen Nottinghm praktisch im Finale, trifft in den Play-offs zur Europa League auf den FC Barcelona. Bei diesem Programm müssten sich für Sabitzer schon einige Einsätze ergeben.

Geplatzt ist in Deutschland hingegen der Sensationswechsel des 31 jährigen ehemaligen Real Madrid-Stars Isco zu Union Berlin, der gar nicht zum Image der „Eisernen“ aus Köpenick gepasst hätte. Isco war schon in Berlin, bestand die sportmedizinischen Tests in der Charite. Als danach sein Management entgegen den Abmachungen neue Forderungen stellte, zog Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert die Reißleine. Am Abend stieg Union in der Alten Försterei durch ein 2:1 (1:1) gegen Wolfsburg ins Viertelfinale des DFB-Pokals auf. Kapitän Christopher Trimmel bekam eine schöpferische Pause. Bei Wolfsburg spielte Österreichs Ex-Teamkeeper Pavao Pervan, kam Patrick Wimmer in der 75. Minute, um neuen Schwung im Finish zu bringen. Vier Minuten später fiel Unions Siegestreffer. Oliver Glasner bekam für Eintracht Frankfurts Tanz auf drei Hochzeiten einen neuen Linksverteidiger: Den ehemaligen deutschen Teamspieler Philipp Max von PSV Eindhoven.

Foto: FC Bayern München.

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