Fußball

Von Salzburg nach Leipzig: Wolf ist die Nummer 17! Nur sieben setzten sich durch

Österreichs Meister machte Mittwoch den zweiten Sommer-Transfer offiziell: Nach Torjäger Munas Dabbur nach Spanien zum FC Sevilla wechselt auch der 19jährige Hannes Wolf. Der Steirer in Richtung Deutschland als 17. Spieler in neun Jahren, der im Red Bull-Reich von Salzburg nach Leipzig übersiedelt. Nach fünf außergewöhnlichen Jahren in der Mozartstadt vom Nachwuchs bis hinauf in die Meistertruppe. Mit Triumph in der Youth League vor zwei Jahren, zwei Meistertiteln bis zum Semifinale in der Europa League. Da kann vor dem Wechsel nach Leipzig noch etwas dazukommen: „Er machte mit starken Leistungen, einer auffällig guten Entwicklung auf sich aufmerksam“, bemerkte  Leipzigs Trainer-Sportchef Ralf Rangnick, „er wird uns im offensiven Mittelfeld nächste Saison sicher weiter helfen und stärker machen.“ Das kann man aber nicht von allen 17 sagen, die den Weg von Salzburg nach Leipzig gingen. Eigentlich nur von sieben: Tormann Peter Gulasci, Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer, Naby Keita, Bernardo,  Dayot Upamecano und Konrad Laimer. Von den 17 spielen aktuell nur fünf in Leipzig. Oder sechs, wenn man mit dem Comeback des heuer gewechselten, aber noch am Knie verletzten Amadou Haidara im März spekuliert.

Der erste Salzburger, auf den Leipzig hoffte hieß 2012 Roman Wallner. Aber nur sieben Monate lang. Dann kehrte der Stürmer nach Österreich zurück, spielte für Wacker Innsbruck.  Zwei Jahre später wechselten Tormann Thomas Dähne,  Georg Hierländer und Georg Teigl zum Zweitligisten Leipzig. Dähne blieb nur fünf Monate, ehe er an HJK Helsinki weiter gereicht wurde. Inzwischen spielt er in Polen bei Wisla Plock. Hierländer und Teigl galten nach dem Aufstieg 2016 in Leipzig nicht als bundesligatauglich. Hierländer ist inzwischen Kapitän bei Österreichs Vizemeister Sturm Graz und Teamspieler, Teigl schaffte auch beim FC Augsburg nicht den Sprung zum Stammpersonal.

2015 wechselten die ersten, die auch noch 2019 in Leipzig gefragt sind: Peter Gulasci ist die Nummer eins im Tor und inzwischen auch in Ungarns Nationalteam, dazu Defensivallrounder Stefan Ilsanker und das Mentalitätsmonster Marcel Sabitzer. Der Peruaner Yordy Reyna blieb nur fünf Monate, dann bekam ihn Salzburg zurück. Inzwischen spielt er in der Major League Soccer bei den Vancouver Whitecaps. Der dauerverletzte brasilianische Abwehrspieler Rodnei hat derzeit keinen Verein, war zuletzt bei Blau Weiß Linz. Stürmer Niels Quaschner geht seit 2016 in der zweiten Liga auf Torjagd. Zunächst bei Bochum, aktuell bei Arminia Bielefeld.

2016 übersiedelten sehr zum Ärger des damaligen spanischen Salzburg-Trainers Oscar Garcia, der den auch öffentlich machte,  Mittelfeldmotor Naby Keita um 30 Millionen Ablöse und der brasilianische Verteidiger Bernardo um sechs. Keita wurde zwei Jahre später zu Leipzigs größtem Geschäft. Durch den Wechsel zum FC Liverpool um 75 Millionen. Über den auch Salzburg durch die Beteiligung Ablösesumme jubelte und Millionen kassierte. Nicht so viele waren es für Bernardo, der Brighton „nur“ zehn Millionen wert war. Insgesamt spülten die Transfers nach Leipzig fast 100 Millionen in Salzburgs Kassa! Wahnsinn.

2017 holte Leipzig nach einer sensationellen Aufstiegssaison mit Platz zwei hinter Bayern den damals 19jährigen Innenverteidiger Dayor Upamecano für 15 Millionen und Konrad Laimer. Im Sommer 2018 gab es keinen Wechsel von Salzburg nach Leipzig. Auch nicht im Sommer 2018. Aber Ende Dezember mit Amadou Haidara, obwohl der Afrikaner nach einem Kreuzbandriss erst im März einsatzfähig sein wird. Sechs Monate später wird auf Mittelfeldmotor Haidara Wolf folgen. Seit er  sich letztes Jahr für Volker Struth und seine führende deutsche Agentur Sportstotal als Berater entschied, stand außer Zweifel, dass der Sprung ins Ausland nur eine Frage der Zeit war. Für  Juli 2019 gab es die entsprechende Klausel im Vertrag, die er nützte. Er entschied sich für Deutschland, gab damit dem steirischen Landsmann Ralph Hasenhüttl und Southampton einen Korb. Seiner Versicherung, bis Juni weiter alles für Salzburg zu geben, kann man bedenkenlos trauen. Wolf würde am liebsten als Europa League-Sieger und Unter 21-Europameister mit Österreich im Juli nach Leipzig kommen.

Foto: Quattro.at.

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