Fußball

Wenn Rapid gegen Salzburg alles reinwirft, ist das mitunter trotzdem zu wenig

Nach Sturm Graz gewann auch Red Bull Salzburg 2:1 (1:0), nach Austria verlor auch Rapid 1:2. Somit hat sich Sonntag vor den letzten vier Runden nichts geändert: Tabellenführer Salzburg hat drei Punkte Vorsprung auf den Zweiten Sturm, Rapid als Vierter zwei auf den Wiener Erzrivalen Austria. Neu ist lediglich, dass Rapids letzter Meistertrainer Peter Pacult mit Austria Klagenfurt ebenfalls nur zwei Punkte hinter Grün-Weiß liegt, damit die Position im Rennen um den Europacupplatz verbessert hat. So wie zuvor für Sturm gegen Austria galt auch für Salzburg, dass es die Mannschaft besser kann als gegen Rapid. Auch wenn Trainer Matthias Jaissle feststellte, man habe genau das gebracht, was man gegen solche Gegner bringen muss. Bis zur Pause war auch das nötige Spielglück dabei: Der erste Angriff führte zum 1:0, dann verhinderte die Stange Rapids beim Schuss von Jonas Auer den Ausgleich, ehe Salzburg durch Nicolas Seiwald die Latte traf.

Jaissle stellte nach dem 1:1 in Hütteldorf die Mannschaft an zwei Positionen um: Erstmals seit Oktober gehörte Dijon Kameri im zentralen Mittelfeld zur Startelf, Oscar Gloukh durfte ersetzte Karim Konate, der zehn Tage zuvor Salzburg in Führung gebracht hatte. Rapids Änderungen gegenüber dem verlorenen Cupfinale: Michael Sollbauer im Abwehrzentrum mit Kevin Wimmer, Moritz Oswald statt des verletzten Aleksa Pejic im Mittelfeld.  Von Gloukh kam die Vorlage zu Sekou Koitas Führungstreffer (Bild). Der Schuss ins Eck von Rapids Tormann Niklas Hedl war nicht unhaltbar. Kameri lieferte nach der Pause mit der Vorlage zum 2:0 den Leckerbissen des Spiels: Sein Lupfer mit dem Außenrist in den Lauf von Koita war wirklich etwas besonders, wie er feststellte: „Das macht man nicht jedes Mal.“ Dem Sky-Experten Peter Stöger lachte im Studio das Herz: „Überragend. Ich habe selten so einen Assist gesehen. Versucht ein Durchschnittsfußballer das, ist ihm eine Meniskusoperation sicher.“

Damit schien das Match entschieden sein, ehe Schiedsrichter Manuel Schüttengruber es wieder spannend machte. Als er ein Hands von Oumar Solet oder Benjamin Sesko im Salzburger Strafraum sah, auch beim Field Review bei der Elfmeterentscheidung blieb, obwohl die TV-Bilder das Hands nicht klar zeigten. Salzburgs Argentinier Nicolas Capaldo meckerte bei Schüttengrüber, hörte trotz gelber Karte nicht auf, bekam die zweite. Damit waren nur noch zehn Salzburger am Rasen, als Rapids Kapitän Guido Burgstaller den Elfmeter verwandelte. Doch mit einem Mann mehr spielte Rapid bis zur 95. Minute keine klare Chance zum Ausgleich heraus. Obwohl im Finish mit Burgstaller, Oliver Strunz, Ferdy Druijf, Ante Bajic und Bernhard Zimmermann fünf Stürmer im Einsatz waren.

„Wir haben alles reingeworfen, Leidenschaft, Kampfgeist“, zeigte sich Rapids Trainer Zoran Barisic mit der Leistung, die gegenüber dem Cupfinale eine Steigerung bedeutete, gar nicht so unzufrieden, „wir haben uns nicht versteckt, nie aufgegeben.“ Er meinte, so dürfe man sich öfters präsentieren. Aber ein 1:2 darf sich Rapid nächste Runde im 340. Wiener Derby nicht erlauben. Dann wäre Platz vier weg.

Foto: Red Bull Salzburg.

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