Fußball

Wie lange braucht Salzburgs Rekordkauf Noah Okafor noch Zeit?

Ein Punkt mehr als Atletico Madrid, das ist für Red Bull Salzburg nur eine Momentaufnahme in der Champions League. Wäre dies auch am 9. Dezember nach dem direkten Duell gegen die Spanier in Salzburg noch so, könnte man von einem Riesenerfolg sprechen. Dann wäre  Österreichs Meister auf jeden Fall Dritter, würde 2021 in der Europa League weiter spielen. Und mehr ging es ohnehin nicht. Darum geht das Wehklagen, mit dem 2:2 gegen Lok Moskau vor den Augen von Red Bull-Boss Didi Mateschitz habe man die Chance, in der Königsklasse zu überwintern, vergeben, am Thema vorbei. Zu glauben, Platz zwei hinter Bayern wäre realistisch, bedeutet eine Fehleinschätzung. Das ist nicht machbar. Vor allem mit einer Leistung wie am Mittwoch Abend.

Die eher einen Rückschritt bedeutete, nie den Beweis lieferte,  aus den sechs Spielen gegen Liverpool, Napoli und Genk im vergangenen Herbst gelernt zu haben, wie es Trainer Jesse Marsch vorher ankündigte.  Zurecht wurde nachher viel über Taktik, den falschen Austausch von Sekou Koita in der besten Salzburger Phase zu Beginn der zweiten Hälfte diskutiert. Aber eines blieb dabei fast unbeachtet: Noah Okafor spielte erst ab der 84, Minute statt Zlatko Junuzovic. Okafor ist nicht „nur“ ein Kaderspieler, sondern der Rekordkauf der Bullen. Mehr als elf Millionen Euro kostete es, ihn letzten Winter vom FC Basel zu holen. Er bekam wie alle anderen Neueinkäufe der letzten Jahre Zeit, sich an den speziellen Salzburger Stil zu gewöhnen. Aber nach neun Monaten müsste das  schon  gelungen sein. Offenbar aber nicht.

Okafor spielte bei seinen 22 Pflichtspielen im Bullen-Dress nur viermal über die volle Distanz. Nämlich im Frühjahr bei den Kantersiegen über Rapid (7:2 im Hütteldorfer Allianz-Stadion) und in Hartberg (6.0), beim 5:0 im Klagenfurter Cupfinale gegen Austria Lustenau sowie in dieser Saison beim 7:1-Heimsieg über die Steirer, zu dem er je ein Tor und einen Assist beisteuerte. Die Bilanz von Okafor seit September: Drei Einsätze in der Bundesliga über gesamt 215 Minuten (im Frühjahr waren es 464 bei elf),  zehn Minuten in der Champions League, 22 in den zwei Qualifikationsspielen gegen Maccabi Tel Aviv, sieben letzten Samstag beim Cupaufstieg in St.Pölten.  Aber geholt wurde Okafor eigentlich, um auch dank seiner Schnelligkeit den Abgang von Takumi Minamino zu Liverpool abzufangen. Gelungen ist das dem Schweizer U 21-Teamspieler bisher  nicht. Offenbar war sein Energiepegel Trainer Jesse Marsch noch nicht hoch genug.  Es wäre aber jetzt langsam an der Zeit, dass Okafor liefert.

Mittwoch hinterließ ein Ex-Salzburger Torjäger einen nachhaltigeren Eindruck als seine Nachfolger: Marc Janko stahl mit seinem modischen Outfit vor den Sky-Kameras allen die Show.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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