Fußball

Wieder Geisterspiele in Deutschland und Schweiz – da wird Österreich nachziehen

Deutschlands Regierung erlaubt im November wegen der gestiegenen Corona-Infektionszahlen im Rahmen eines zweiten LockdownsProfisport nur ohne Zuschauer, verbietet  praktisch den Amateursport. Der Schweizer Bundesrat zog wenige Stunden später nach. Das heißt in beiden Ländern: Geisterspiele in Fußball und  Eishockey. Da muss man in Österreich darauf eingestellt sein, dass bald ähnliches folgen wird. Fragt sich nur wie schnell das geht. Die evrschärftenMaßnahmen sind ja erst seit Sonntag in Kraft. Bundesligavorstand Christian Ebenbauer äußerte schon vor wenigen Tagen ähnliche Befürchtungen, dass bald Geisterspiele bevorstehen könnten. Er wird leider recht behalten.

Der Blick über die Grenzen, speziell zum großen Nachbarn Deutschland, beeinflusste ja schon bisher die Entscheidungen der österreichischen Politik. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler behauptete nach der Kritik aus der Bundesliga über die Reduzierung der Höchtgrenze bei Freiluftveranstaltungen von 3000 auf 1500, Österreich erlaube damit ohnehin mehr als viele andere Länder. Beweise, dass es durch den Stadionbesuch oder im Umfeld der Spiele zu einem Cluster gekommen sei, konnte er keinen liefern. Er berief sich lediglich auf Beobachtungen. Aber damit stehen Österreichs Politiker nicht allein da. Mit denen konnte auch Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel nicht aufwarten. Typisch die Begründung des Gesundheitsministeriums in Nordrhein-Westfalen, warum Dienstag Abend zu Mönchengladbach gegen Real Madrid nicht einmal 300 Zuschauer erlaubt wurden. Das sein keine infektiologische Entscheidung gewesen, sondern eine politische. Ähnlich wird es sich in Österreich verhalten. Obwohl in beiden Ländern das Hygiene -und Präventionskonzept beim Fußball bisher funktionierte. In Deutschland hatte es nur in der ersten Runde am 19.September bei Dortmunds 3:0 über Gladbach vor 10.000 Zuschauern einen infizierten Stadionbesucher gegeben. Aber darauf entstand keine Infektionskette. Kein anderer Zuschauer im Stadion hatte sich mit dem Virus angesteckt. Die Gefahr dazu ist vor dem TV-Schirm, wenn einige Fans zusammensitzen,  sicher viel größer als im Stadion.

Wer weiß, vielleicht darf schon Meister Red Bull Salzburg kommenden Mittwoch in der Champions League gegen Titelverteidiger Bayern keinen Zuschauer ins Stadion lassen. In Deutschland gibt´s weit höhere TV-Gelder als in Österreich, daher können dort die Profiklubs mit den Geisterspielen noch besser zurecht kommen als die in Österreich. Obwohl selbst Deutschland-Krösus Bayern für das laufende Geschäftsjahr ein kräftiges Millionen-Defizit erwartet. In Österreich hatte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer nach der letzten Reduktion der Zuschauerobergrenze gemeint: „Die Politik sollte uns die Chance geben, weiter funktionieren zu können!“ Das wird immer schwieriger.

Foto: Red Bull Salzburg.

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