Fußball

Für Kara bedeutet auch Kunstrasen kein Neuland

Erstmals seit langem spielt Rapid Donnerstag Abend in Molde auf Kunstrasen. Darin sieht Trainer Didi Kühbauer zwar einen kleinen Vorteil für die Heimmannschaft, dies dieses Terrain ja gewohnt ist, aber der „komplett andere Untergrund“, wie er es ausdrückte, wird seiner Ansicht nach nicht entscheidend dafür sein, ob Rapid nach dem 1:2 gegen Arsenal den ersten Sieg in der Europa League feiert oder nicht. Eine Niederlage würde vor den letzten vier Partien sechs Punkte Rückstand auf Molde, für Kühbauer eine durchaus spielstarke Mannschaft, bedeuten. Das wäre nicht gerade eine gute Ausgangsposition für den Kampf um den Aufstieg unter die letzten 32.

Dienstag und Mittwoch trainierte Rapid in Molde auf Kunstrasen. Der für einen überhaupt kein Neuland bedeutet: Für den Mann der Stunde, Ercan Kara (Bild oben) der mit zwei Toren den 4:3-Sieg am Sonntag in Wolfsberg fixierte.  Er ist sozusagen auf Kunstrasen sportlich aufgewachsen. In seinen Zeiten in der Wiener Liga und Regionalliga Ost, egal ob bei Slovan, Karabakh oder Mauerwerk. Da wurde nicht nur auf Kunstrasen gespielt, sondern auch meist trainiert. Der wird nicht der Grund sein, sollte dem Sturmtank nicht sein erster Treffer in der Europa League  gelingen. Auf den alle hoffen.

Viel mehr als den Kunstrasen thematisierte Kühbauer die Standardsituationen, aus denen Rapid in den letzten zwei Spielen drei Tore kassierte: Gegen Arsenal nach einem Freistoß das 1:1; weil sich Tormann Richard Strebinger verflog,  in Wolfsberg nach je einem Freistoß und Eckball von Michael Liendl, weil schlicht und ergreifend schlecht verteidigt wurde: „Wir müssen aktiver sein“, forderte Kühbauer von seinen Spielern, „dann wird das nicht mehr passieren!“ Nicht wirklich neu, sondern seht bekannt klang Mittwoch Abend im Aker-Stadion  die Prognose von Kühbauer, wer gewinnen wird: „Die Mannschaft, die es mehr will!“ Ob das Rapid ist, können die grün-weißen Fans live bei Puls 4 zu sehen.

Wolfsberg hat vier Tage nach dem Riesenärger über die Heimniederlage gegen Rapid die schwerere Aufgabe als  ihre grün-weißen Bezwinger: Feyenoord im riesigen, aber leeren De Kuip von Rotterdam in die Knie zu zwingen, wird sicher die größere Herausforderung als Molde zu besiegen. Feyenoord hielt letzten Donnerstag bei Kroatiens Meister Dinamo Zagreb trotz Unterzahl in der letzten halben Stunde ein 0:0, spielte Sonntag in der Eredivisie bei Waalwijk nur 2:2.  Große Namen fehlen bei dem Traditionsklub, den Hollands Ex-Teamchef Dick Advocaat trainiert, der drei Punkte hinter Tabellenführer Ajax Amsterdam auf Platz fünf liegt. Die Abwehr hält der Serbe Uros Spajic zusammen, in der Offensive versuchen der Portugiese Joao Teixeira sowie Orhon Kökcu, eine Hoffnung aus dem eigenen Nachwuchs mit türkischen Wurzeln, Akzente zu setzen. Ein Punkt wie gegen CSKA Moskau wäre für Wolfsberg ein Riesenerfolg. Bei Rapid gäbe es nach einem Unentschieden in Molde lange Gesichter.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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