Die drei WM-Qualifikationsspiele Ende März in Glasgow und Wien muss Österreichs Team noch ohne Zuschauer bestreiten. Bei der Europameisterschaft im Juni soll das anders sein. Das bekräftigte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Geisterspiele vor leeren Tribünen sind für den Slowenen (Bild oben) ein „No Go“. Bis zum 7. April haben die zwölf Austragungsstädte (Amsterdam, Baku, Bilbao, Budapest, Bukarest, Dublin, Glasgow, Kopenhagen, London, München, Rom, St. Petersburg) Zeit, der UEFA bekannt zugeben, wie viele Zuschauer in die Stadien dürfen. Gibt es keine Garantien, dann bleibt die Stadt nicht Austragungsort der Europameisterschaft. Wenn sich die UEFA mit ihrem Präsidenten so weit aus dem Fenster wagt, kann man annehmen, dass der Schweizer Turnierdirektor Martin Kallen schon Alternativen zur Hand hat. Gefährlich könnte dies nach aktuellem Stand vor allem für München werden, wo Deutschland in der Allianz-Arena seine Gruppensiele gegen Frankreich, Portugal und Ungarn austragen soll. Wackelkandidaten sind auch Glasgow, Dublin, Bilbao und Baku. Die Entscheidung fällt am 20. April beim UEFA-Kongress in Montreux.
Sozusagen einen Probebetrieb gibt es noch in diesem Monat in der WM-Qualifikation. In der Cruyff-Arena von Amsterdam, wo Österreich am 17. Juni gegen Holland antreten wird. Die hat ein Fassungsvermögen für 54 990 Zuschauer. 5000 dürfen am 27. März in der WM-Qualifikation gegen Holland hinein. Nach Schnelltest bei den Eingängen. Die Fans sitzen weit voneinander getrennt in verschiedenen Blöcken. Da wird der Abstand sicher groß genug sein. Holland will auch im Finish der Eredivisie die Stadien wieder öffnen, was für die Politiker in Deutschland und Österreich hingegen unvorstellbar ist. Und wohl auch bleiben wird. In Deutschland wäre der Sturm der Entrüstung aber groß, sollte die Politik, sprich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und die Gesundheitsbehörden, so stur bleiben, dass München seine insgesamt vier Europameisterschaftsspiele (auch eines im Viertelfinale) verliert. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat der UEFA bereits angeboten, bei Bedarf mehr Spiele als die derzeit elf geplanten (sieben im Londoner Wembley-Stadion, vier im Hampden-Park von Glasgow) zu übernehmen.
Foto: UEFA.