Fußball

Viel Applaus für Stefan Lainer: Schafft er noch seine zweite Europameisterschaft?

Auch dem ZDF-Sportstudio war es Samstag rund um Mitternacht mehr als nur einige Worte wert. Der erste Starteinsatz von Stefan Lainer bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga nach seiner Krebsdiagnose im letzten Juli wurde als herausragendes Highlight der Runde gefeiert. Zumal es mit dem ersten Sieg der Gladbacher in diesem Jahr, dem 5:2 gegen Bochum endete. Daher sprach auch der 31 jährige Rechtsverteidiger aus Salzburg von einem überragenden Gefühl. Er hat Fitnesswerte wie vor der Erkrankung, hat sich laut seinem Trainer Gerard Seoane in den letzten drei Wochen im Training ständig gesteigert. Daher gehörte er zu den ersten elf, was von 50.000 Gladbach-Fans umjubelt wurde. Auch bei den Verlierern freute sich einige mit Lainer. Etwa sein Landsmann Kevin Stöger und Trainer Thomas Letsch, der Lainer aus seiner Zeit bei Liefering kennt: „Überragend, was Stevie geschafft hat“, sagte Letsch in die ZDF-Kameras Der Vertrag von Lainer endet mit Saisonende, Gladbachs Sportchef Roland Virkus berichtete von ersten Gespräche über die Verlängerung. Lainer will erst darüber entscheiden, bis sich herausstellt, ob er über einen längeren Zeitraum das Niveau halten kann. Noch eine Frage stellt sich: Schafft er noch seine zweite Europameisterschaft mit Österreich? Das letzte seiner 38 Länderspiele bestritt er am 25. September 2022 in der Nations League beim 1:3 gegen Kroatien.

Auch Sonntag gab es ein Österreicher-Comeback, allerdings in „kleinerer“ Form: Patrick Wimmer kam beim 2:2 (2:1) von Wolfsburg bei Eintracht Frankfurt ab der 72. Minute zu seinem ersten Einsatz seit der Syndesmosebandoperation im November. Frankfurt glich erst in der 97. Minute aus. Michael Gregoritsch wurde bei Freiburgs 1:2 (1:0) bei seinem Ex-Klub Augsburg nach 66 Minuten ausgetauscht, als Freiburg noch in Führung lag. Im Finish war Freiburg drei Tage nach den 120 Minuten in der Europa League beim Aufstieg gegen Lens schon platt. Das Österreicher-Duell zwischen Marcel Sabitzer und Florian Grillitsch endete mit einer Überraschung: Dortmund lag daheim gegen Hoffenheim rasch 0:1 zurück, führte zur Pause 2:1, verlor aber durch einen Doppelschlag in der 61. und 64. Minute 2:3. Die erste Bundesliga-Niederlage nach acht Runden, zugleich inklusive Champions League die dritte sieglose Partie hintereinander. Noch ist Dortmund Vierter und auf einem Champions League-Rang, Dortmund ließ nach Führung in dieser Saison schon 14 Punkte liegen.

Für Hoffenheim war es nach acht sieglosen Runden der erste Sieg, bei dem auch der im Abwehrzentrum eingesetzte Grillitsch im Mittelpunkt stand: Weil er beim Siegestor seine Beine im Spiel hatte, im Finish einen Schuss von Sabitzer im Strafraum mit dem linken Arm abfälschte. In solchen Szenen gab es schon Elfmeter. Schiedsrichter Markus Fritz ging aber nicht zum On Field-Review. Der Ärger bei Sabitzer und den anderen Dortmund-Spielern war groß, aber dann gab er trotzdem zu: „Wir sind an der Niederlage auch selbst schuld!“

Foto: Borussia Mönchengladbach.

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