Fußball

In der „Klauß-Tabelle“ liegt nur Salzburg vor Rapid

Hochstimmung in Hütteldorf nach dem höchsten Sieg in den bisher sieben Spielen unter dem neuen Trainer Robert Klauß, dem klaren 3:0 gegen Austria vor imposanter Kulisse nach zuvor zwölf sieglosen Wiener Derbys. Gestört wurde dies nur durch einen grün-weißen Fan, der die Triumphparty nach dem Spiel unter der Fantribüne filmte und sie am Tag danach ins Netz stellte. Da war zu hören, wie sich Geschäftsführer Steffen Hofmann im Ton gegenüber dem Erzrivalen vergriff. Er stand zu seinem Fehle in der Wortwahl, entschuldigte sich sowohl bei Austrias Präsident Kurt Gollowitzer, Wirtschafts-Geschäftsführer Harald Zagiczek als auch zuvor bei Sportchef Manuel Ortlechner. Damit müsste es mit den Diskussionen über diese Entgleisung aber genug sein. Die Austria nahm Hofmanns Entschuldigung zur Kenntnis, wollte nicht weiter Öl ins Feuer gießen.

Rapid hat es jetzt anders als die Austria in der eigenen Hand, unter die ersten sechs zu kommen. Austria benötigt vielleicht grün-weiße Hilfe in Form eines Siegs gegen Austria Klagenfurt in der letzten Runde des Grunddurchgangs, um dies zu schaffen: „Wir stehen noch ganz am Anfang von dem, was wir wollen“ behauptete Klauß bei „Talk&Tore“ von Sky, bevor er schlagzeilenträchtigen Party zurück ins Allianz-Stadion fuhr. Statistiker stellten prompt fest, dass er in sechs Runden genau so viele Siege feierte wie  sein Vorgänger Zoran Barisic in 14, nach denen Rapid auf Rang acht lag, weil es auch vier Niederlagen gab, nach denen Sportchef Markus Katzer den Trainerwechsel gegen Geschäftsführer Hofmann durchsetzte. War der Trainerwechsel für den grün-weißen Umschwung entscheidend, kann sich Katzer dafür feiern lassen?

Es wäre zu billig und durch nichts zu beweisen zu behaupten, dass Rapid mit Barisic nicht die Meisterrunde geschafft hätte. Ohne ihn kam Rapid, wodurch auch immer, zu mehr Spielglück. Vor allem, wenn man an das letzte Siel unter Barisic, das 0:1 in Hartberg denkt. als Rapid dominant agierte, Chancen fast im Minutentakt ausließ und durch einen einzigen Hartberger Schuss, übrigens vom jetzigen Rapidler Christoph Lang, 0:1 verlor. Ohne Barisic  kam Rapid zum  1:0- Heimsieg gegen Blau Weiß Linz durch ein halbes Eigentor, verhinderte ein Eigentor von St.Pöltens Kapitän Christian Ramsebner ein Nachspiel im Cupviertelfinale gegen Zweitligist St. Pölten, war das 2:0 in Wolfsberg nicht gerade zwingend und sagt auch die Statistik vom Derbytriumph einiges: Rapid beging mehr Fouls (17:12), hatte aber weniger Torschüsse (11:15), weniger Ballbesitz (40 Prozent), gewann weniger Zweikämpfe (49%), hatte die schlechtere Passquote (71%, die der Verlierer lag bei 79%), schlug weniger Flanken aus dem Spiel  (7:10), kam zu weniger Eckbällen (4:9).

Aber im Fußball zählten nur die Tore und da war Rapid deutlich effizienter. Austria ließ vier Sitzer liegen, Rapid nur zwei. Bei 0:0 durch Kapitän Guido Burgstaller, bei 3:0 durch Fally Mayulu. Unter Barisic vergab er eine noch größere (beim 1:1 gegen  Sturm), diesmal kostete dies aber nicht zwei Punkte, sondern keinen. Die Quote von einem Tor aus einem Schuss war bei Mayulu in Wolfsberg die Ausnahme. Wenn man die „Klauß-Tabelle“ der sechs Runden unter ihm ausrechnet, dann holte nur Meister Red Bull Salzburg einen Punkt mehr. Auf den Zweiten Rapid folgen mit einem Zähler weniger Sturm Graz und die prolongierte Überraschung Austria Klagenfurt mit Rapids letztem Meistertrainer, mit Peter Pacult.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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