Fußball

Austria, der interne Maulkorb und die Generalversammlung: Aufholbedarf liegt bei 20 Prozent!

Die Stimmung bei Austrias Trainer Michael Wimmer im Derby war verständlicherweise nicht die beste, wie das Bild aus der ersten Hälfte zeigt. Sie wird auch Dienstagabend auf der Generalversammlung in der Generali-Arena bei den Mitgliedern nicht gerade prickelnd sein, wenn nach Platz drei und vier in den letzten zwei Saisonen das Verpassen der Meisterrunde droht. Da kann schon Kritik an der sportlichen Leitung laut werden.  Da nicht anzunehmen ist, dass Sportvorstand Jürgen Werner innerhalb von 48 Stunden anders denkt, wird er ähnlich argumentieren wie bei Sky am Sonntagabend eine Stunde nach der Abfuhr bei Rapid.  Von gespannter Stimmung zwischen Präsident Kurt Gollowitzer, Finanzvorstand Harald Zagiczek und ihm sowie Sportchef Manuel Ortlechner könne keine Rede sein: „Ich glaube, dass die Austria seit langem nicht so gut aufgestellt war! Wir haben viel gutes Personal!“ Dazu zählt er auch Ralph Krueger als Vorsitzender des Aufsichtsrats. Dabei bleibt Werner trotz Derbypleite. Er habe immer gesagt, dass ein paar Transferfenster nötig sein werden, um wieder an die Spitze zu kommen. Bisher waren es vier.

Die Frage wird Dienstag sein, ob der Maulkorb, den sich die Austria intern zur aktuellen Lage verpasst hat, auch für die Generalversammlung gilt: „Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, es ist ein ganz entscheidendes Frühjahr. Wir hoffen, es zu einem guten Ende bringen zu können!“ Er habe beim Start einen Fünfjahresplan gemacht und gesagt, man werde im vierten um die Europacupplätze mitspielen. So gesehen war man in den letzten zwei Jahren seiner Zeit voraus, vergangene Saison sogar trotz des Abzugs von drei Punkten. Als er vor im Jänner 2022 kam, war die Austria Neunter, spielte vor weniger als 4000 Zuschauern:. Jetzt liegt der Schnitt über 10.000:  „Austria wird auch in Zukunft davon leben müssen, eigene Talente zu entwickeln!“ Die Leitfigur, der Führungsspieler für die, soll künftig am grünen Rasen Aleksandar Dragovic sein. Im Sommer startet Werner den nächsten Versuch, den dann ablösefreien Dragovic zur Rückkehr zu bewegen.

Austria kämpfe derzeit mit stumpfen Waffen am Markt: Keine gute europäische Mannschaft gebe für ihre Profis weniger als 50 Prozent des Gesamtbudgets aus, die Austria steht derzeit bei 30 Prozent. Der Nachholbedarf liegt also bei 20 Prozent: „Wir arbeiten an mehreren Fronten. Ich bin frohen Mutes, dass wir uns im Sommer wieder besser rühren können!“ Die Hoffnung, die Lizenz diesmal in erster Instanz zubekommen, lebt Werner steht auch zu dem von ihm engagierten Trainer, weil Wimmer das Herz am rechten Fleck und dieselbe Spielphilosophie hat, die sich der Klub, sprich Werner, vorstellt: „Wenn wir den Zug richtig ins Rollen bringen, kann bei der Austria noch großes passieren!“ Sicher werden aber einige Mitglieder konkret wissen wollen, womit sich Werners froher Mut begründet, wie der Zug richtig ins Rollen gebracht werden kann.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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