Aliou Badji hat zwar das Angebot von Rapids Sportchef Fredy Bickel akzeptiert. Doch Montag Nachmittag sah es nicht danach aus, dass der Mittelstürmer aus Senegal Dienstag aus dem Trainingslager von Schwedens elffachen Meister Djurgardens in Spanien zum sportmedizinischen Check nach Wien fliegt. Der Grund: Eine halbe Million Euro. So viel trennt Rapids Angebot von den Forderungen aus Stockholm. Sportchef Bosse Andersson gab für die Verhandlungen mit Bickel die Vollmacht an die in Luxemburg ansässige Smarts Sports Agency. Die führt der Director der Agentur, Ivo Chi (Bild oben), ein Jurist aus Kamerun. Und der klang nicht sehr zuversichtlich.
Auf you tube kann man die Tore von Bajdi für die Blau-Gelben aus Stockholm sehen. Spektakuläre mit dem Kopf, was dem Anforderungsprofil von Rapids Trainer Didi Kühbauer entsprechen würde, per Volley, wuchtige Schlüsse. Zumindest am Video sieht es nach Qualität aus. Laut Transfermarkt beträgt der Marktwert des 21jährigen 800.000 Euro. Chi ging aber in die Verhandlungen mit dem Auftrag, 1,2 Millionen Euro mehr zu lukrieren. Also zwei Millionen. Schließlich läuft der Vertrag des 1,89 Meter-Sturmtanks bis 31.Dezember 2020. Ihn herauszukaufen müsste Rapid nach Anderssons Vorstellungen und Forderungen so viel wert sein. Bickel hatte aber nur einen Budgetrahmen für 1,5 Millionen, über den er nicht hinausgehen konnte. Ansonst riskiert er einen Krach mit Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek und Finanzchef Raphael Landthaler.
Die Chance, dass man sich noch in der Mitte zwischen 1,5 und zwei Millionen trifft? Da müsste in Hütteldorf die Bereitschaft da sein, den Geldschrank weiter als geplant zu öffnen. Praktisch auf Grund eines Video-Scoutings. Aber seit der Eröffnung des neuen Allianz-Stadions brachten schon vor Bickels Ära die teuersten Transfers, sprich der dauerverletzte Ivan Mocinic und der inzwischen bei Malmö spielende Isländer Arne Traustason kein Glück. Und auch einige Investitionen in der Zeit des Schweizers, die punkto Ablöse über die Millionengrenze hinausgingen, entsprachen bis jetzt nicht den Erwartungen. Stichworte Veton Berisha, Andrija Pavlovic, Mateo Barac. In der Türkei wurde Badji letzte Woche schon als Neuzugang von Galatasaray Istanbul bejubelt. Aber das ging sich für den mit 450 Millionen Euro astronomisch verschuldeten 21fachen Meister finanziell nicht aus.
Dienstag kam doch noch Bewegung in die Sache. Badji flog nach Wien. Rapid war offenbar bereit, doch noch nachzubessern, mehr als die bisher gebotenen 1,5 Millionen zu zahlen. Der Mittwoch kann noch spannend werden.