Neues Trainerduo für Guido Burgstaller bei Schalke 04 für die neun Runden bis Saisonende und den deutschen Pokal, in dem im Viertelfinale das Heimspiel gegen Werder Bremen wartet. Premiere ist Samstag in der Schalke-Arena gegen RB Leipzig mit Marcel Sabitzer, der früher mit Burgstaller bei Rapid zusammengespielt hatte, Konrad Laimer und Stefan Ilsanker: Zwei Tage nach dem 0:7 bei Manchester City, der höchsten Niederlage der Klubgeschichte, musste Trainer Domenico Tedesco gehen. Auf wenig feine Art: Donnerstag Vormittag durfte der 33jährige Tedesco, der in Burgstaller einen seiner letzten Fürsprecher hatte, noch das Training leiten, abends gegen 19 Uhr verkündete der neue Sportchef Jochen Schneider den Rauswurf. Der nach sieben Runden ohne Sieg, bei nur noch vier Punkten Abstand zum Relegationsplatz nicht unerwartet kam. Da zählte es nicht mehr, dass Tedesco letzte Saison Vizemeister geworden war.
Schalke setzt auf den größte Erfolg der Klubgeschichte, den UEFA-Cup-Sieg 1997 gegen Inter Mailand. Der 65jährige Huub Stevens, der Trainer von damals, sitzt wieder auf der Bank. Der Holländer gehört zum Schalke-Aufsichtsrat, der Donnerstag Tedescos Rauswurf absegnete, war von 1996 bis 2002 und in der Saison 2011/12 Trainer von Schalke. Ihn assistiert gegen Leipzig Mike Büskens, damals Spieler, von 2002 von 2009 bei Schalke in verschiedenen Trainerfunktionen tätig: Assistent, Interimstrainer, Trainer der Amateure. Hieß es Donnerstag zunächst, die Lösung gelte nur für das Leipzig-Spiel, wurde es über Nacht bis zur Präsentation am Freitag Mittag zu einer bis zum Saisonende.
Stevens und Büskens, bei beiden gibt´s auch eine Österreich-Vergangenheit. Bei Stevens von 2009 bis 2011 bei Red Bull Salzburg, bis er auf eine einmalige Art in seiner langen Karriere vom Rauswurf erfuhr. Als er gerade mit dem Training in Liefering beginnen wollte, erfuhr e von einem Mitarbeiter der Red Bull-Rechtsabteilung, dass seine Ära beendet wurde, bekam er die Entlassungspapiere am Trainingsplatz überreicht. Beim 50jährigen Büskens in Wien bei Rapid (Bild oben) vor zweieinhalb Jahen. Fünf Monate lang Trainer nach der Eröffnung des neuen Allianz-Stadions von Juli bis November 2016. Als die Talfahrt in Grün-Weiß begann. Nicht in so dramatischen Ausmaßen wie nach ihm. Trotzdem musste er gemeinsam mit dem Mann gehen, der ihm diesen Job besorgt hatte. Mit dem damaligen Sportchef Andreas Müller, der auch zur Schalkes UEFA-Cup-Siegern 1997 gehörte, nach der Spielerkarriere 2000 Assistent des Anfang Februar verstorbenen legendären Managers Rudi Assauer wurde, von 2006 bis 2009 sein Nachfolger war. Zum totalen Revival von 1997 hätte Schalke jetzt zu Stevens und Büskens noch Müller gefehlt. Doch der hat seit seinem Ende in Wien keinen Job mehr angetreten. So wurde nicht Müller Teammanager, aber auch einer, der unter Stevens schon bei Schalke gespielt hatte: Gerald Asamoah.