Fußball

Zuerst Brighton, dann Liverpool: Hasenhüttl verhängte vor acht Endspielen Internetverbot

100 Kilometer liegen zwischen der Hafenstadt Southampton und dem Seebad Brighton  im Süden Englands.  In der Tabelle der Premier League trennen den 16., Ralph Hasenhüttls FC Southampton vom 15. Brighton & Hove Albion drei Punkte. Allerdings hat Cupsemifinalist Brighton ein Spiel weniger ausgetragen. Samstag Nachmittag beginnen für die „Saints“ des österreichischen Trainers bei den „Seagulls“ die acht Endspiele um den Klassenerhalt. Auf Brighton folgt daheim am nächsten Freitag das Duell mit Tabellenführer FC Liverpool, für Hasenhüttl das Wiedersehen mit Jürgen Klopp, mit dem er gemeinsam den Trainerkurs zur UEFA-Lizenz absolviert hatte. Im Dezember nannten einige englische Medien Hasenhüttl bei der Präsentation in Southampton den „Alpen-Klopp“. Die weiteren Gegner: Auswärts Watford, Newcastle und West Ham, der Klub von Marko Arnautovic, daheim Wolverhampton, Bournemouth und zum Abschluss am 12.Mai Huddersfield. Hasenhüttl ist darauf eingestellt, dass wahrscheinlich erst in der letzten Runde die Rettung gelingt. So eng liegt alles zusammen,

Derzeit liegt Southampton zwei Punkte vor Cardiff und dem ersten Abstiegsplatz. Für die entscheidenden Wochen sorgte Hasenhüttl in den Medien mit einem Internetverbot für seine Spieler für mediales Aufsehen. Damit wollte er verhindern, dass sie in den Teamhotels abhängig von Computerspielen werden, wie er das bei RB Leipzig erlebt hatte. Auch dort hatte er das Internetverbot durchgesetzt, da einige in der Nacht vor dem Spiel statt zu schlafen mitunter bis drei Uhr früh am Computer spielten. Das sieht der 51jährige Grazer nicht als kleines Problem, sondern sei fast gleichzusetzen mit Alkoholismus und Drogensucht. Bei seinen  „Saints“ machte er bisher noch keine schlechten Erfahrungen, sei kein Spieler computerabhängig. Darüber tauscht er sich regelmäßig mit Kapitän Pierre-Emile Höjbjerg aus.

Auch in Brighton wird Hasenhüttl an seine Leipzig-Zeit erinnert. Durch Brightons brasilianischen Verteidiger mit Salzburg-Vergangenheit,  Bernardo, der zu seinen Schützlingen zählte. Einer, der letzten Sonntag in Haifa zu Israels Siegern gegen Österreich gehörte, sitzt bei Chris Hughton, den irischen Trainer der Seagulls, nur auf der Bank: Mittelfeldspieler Beram Kayal, der gegen Österreich mit einer Abwehr auf der Linie den Ausgleich von Aleksandar Dragovic zum 2:2 verhinderte. Bei Brighton steht Australiens Teamkeeper Mathew Ryan zwischen den Pfosten, dirigieren im Mittelfeld ein Franzose (Anthony Knockaert) und ein Holländer (Davy Pröpper), stürmt ein Iraner (Alireza Jahanbakhsh). Eine Multi-Kulti-Truppe: „Wir können punkten“, glaubt Hasenhüttl.

Er kämpft um den Klassenerhalt, Arnautovic bei West Ham wieder u ein besseres Standing bei den Fans, bei denen er seit Jänner wegen seiner Transferpläne unter durch ist, auch wenn die am Ende platzten, was Arnautovic als seine Entscheidung verkauft: „Der Fußball ist crazy. Einen Tag bist du top, am nächsten ein Flop. Für jeden“. Das alles erklärte er in einem Interview beim Streamingdienst DAZN, in dem er versicherte, damit kein Problem zu haben. und prophezeite, er werde auch in diesem Jahr wieder auftrumpfen: „Bei mir gibt es kein Tief“. Das Interview dürfte vor den Pleiten von Arnautovic mit Österreich in der EM-Qualifikation aufgenommen worden sein. Abwarten, ob Arnautovic Samstag in Liverpool gegen Everton zur Startelf von West Hams Trainer Manuel Pellegrini gehört.

 

 

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