Eishockey

Zum zweiten Mal Österreichs Retter: Danke, Bernhard Starkbaum!

Österreich spielt auch 2024 bei der Eishockey-WM, dann in Prag oder Ostrau, in der A-Gruppe. Zum Verdanken ist dies Goalie Bernhard Starkbaum. Zum zweiten Mal hintereinander war er in der Nokia-Arena von Tampere Österreichs Retter. Letztes Jahr machte er die Aufholjagd gegen Großbritannien von 1:3 auf 5:3 möglich, Montagabend gegen Ungarn in seinem 150. Länderspiel das Happy End gegen Ungarn nach Penaltyschießen. Österreich gewann nach 1:3-Rückstand noch 4:3 (1:2, 2:1,0:0, 1:0), weil der 37 jährige Routinier in der Verlängerung Ungarns Führung verhinderte, dann im Penaltyschießen viermal nicht zu bezwingen war. Für Österreich trafen zunächst Manuel Ganahl, dann Dominique Heinrich. Damit war das Ziel erreicht. 2019 war Österreich in Bratislava gegen Italien imPenaltyschießen abgestiegen.

Teamchef Roger Bader und Tormanntrainer Reinhard Divis lagen mit der Entscheidung, auf Starkbaums Routine und Nervenstärke zu setzen, goldrichtig. Im ersten Drittel brachte Istvan Sofron, früher Legionär beim KAC und in Villach, zweimal Ungarn in Führung. Sein zweites Tor war das erste der Madjaren bei dieser WM im Powerplay. Marco Rossi, zum Spieler des Abends gewählt, sorgte in numerischer Überlegenheit mit seinem ersten WM-Treffer für das 1:1. seine Aktion begann hinter Österreichs Tor. Dass es nach dem zweiten Drittel, in dem Österreich eigentlich klar besser war,  3:3 stand, war KAC-Toren zu verdanken. Verteidiger Steve Strong und Lukas Haudum im Powerplay machten Ungarns Führung wett. So wie letztes Jahr gelang es wieder ein 1:3 aufzuholen, aber nicht in Führung zu gehen. Starkbaum verhinderte im letzten Drittel und Nachspiel Ungarns neuerliche Führung, avancierte im Penaltythriller zur herausragenden Figur. Selbst Bader bezeichnete das 3:3 nach 60 Minuten als etwas schmeichelhaft. Obwohl am Ende das Schussverhältnis von 33:18 für Österreich sprach.

Kapitän Thomas Raffl, Peter Schneider und Rossi wurden zu den besten Österreichern des Turniers gewählt. Sie stehen ebenso in den Geschichtsbüchern wie Bader oder Starkbaum. Durch den Klassenerhalt bekam Österreichs Verbandsführung um Präsident Klaus Hartmann die Chance, besser zu agieren als in den letzten zwei Jahren, sich auf das Aushängeschild, das Nationalteam, zu konzentrieren, statt in erster Linie zu versuchen, seine Wählerklientel zufriedenzustellen. Auch wenn man sich eigentlich mehr erwartet hätte, der Klassenerhalt „nur“ dank des direkten Duells gelang, für Österreich bedeutet es keine Selbstverständlichkeit, drei Saisonen hintereinander in der A-Gruppe zu spielen. Slowenien ist der zweite Absteiger, Polen und Großbritannien sind die Aufsteiger. Auch 2024 wird man nicht mehr als den Klassenerhalt erwarten dürfen. Für die Vienna Capitals und Meister EC Red Bull Salzburg bedeutete Österreichs Happy End eine Watschen: Starkbaum bekam von den Capitals noch kein neues Angebot, Heinrich, Österreichs bester Verteidiger bei der WM, in Salzburg keinen neuen Vertrag.

 

 

Foto: IIHF.

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