Fußball

Zwei Österreicher in Freiburg: Zu Lienhart noch Gregoritsch?

Zwei Münchner in Hamburg hieß vor Jahrzehnten eine populäre TV-Serie mit Uschi Glas und Fritz Wepper. Demnächst könnte es  in der deutschen Bundesliga heißen: Zwei Österreicher in Freiburg. Der Wechsel  des U 21-Teamkapitäns Philipp Lienhart  von Real Madrid zur Sensationself der letzten Saison ist so gut wie in trockenen Tüchern. Und ähnlich intensiv wie um den Innenverteidiger bemüht sich Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach in Absprache mit Kulttrainer Christian Streich jetzt um Michael Gregoritsch. Der bei Markus Gisdol, dem Trainer des Hamburger SV, offenbar nicht das nötige Standing und Vertrauen hat. Daher holte Hamburgs Sportchef Jens Todt jetzt auf Gisdols Vorschlag für sechs Millionen Euro Mönchengladbachs Stürmer Andre Hahn.

Den bis 2019 laufenden Vertrag bei Hamburg meist auf der Ersatzbank abzusitzen, ist für Gregoritsch keine Option. Er kann auch mit der Freigabe rechnen, wenn  die Hamburger für ihn 5,5 Millionen Euro bekommen. Zwei mehr, als sie vor zwei Jahren bezahlten, um Gregoritsch von Bochum zu holen. An diesen Ablösevorstellungen scheiterte bisher einiges.  Das Interesse von Mainz wurde merkbar geringer, da holte Manager Rouven Schröder lieber den bosnischen Teamstürmer Kenen Kodro von Absteiger Osasuna um 1,8 Millionen Euro. Und gab jetzt dem leichter zu bekommenden rumänischen Stuttgart-Reservisten Alexandru Maxim den Vorzug vor möglicherweise komplizierten Gesprächen um Rapids Louis Schaub. Maxim kostete drei Millionen. Also sind Maxim und Kodro zusammen billiger als ein Gregoritsch.

Die nächste Möglichkeit für Gregoritsch hieß 1.FC Köln. Peter Stöger sprach bereits mit dem Steirer, zeigte ihm die Möglichkeiten auf, die er   mit ihm sieht. Alles schien auf Schiene, Kölns Sportchef Jörg Schmadtke unterbreitete Kollegen Todt ein Angebot über 4,5 Millionen Euro.  Erklärte aber die Gespräche für beendet, als die Hamburger keine Bereitschaft erkennen ließen , sich von ihren Forderungen weg zu bewegen. Einer wie Schmadtke lässt sich nicht hinhalten oder pflanzen. Seit Donnerstag Mittag ist bei Köln ohnehin wieder alles komplett  anders. Weil Schmadtke hochoffiziell die Transfergespräche um den französischen Torjäger Anthony Modeste mit Tianjin Quanjian aus China für gescheitert erklärte. Wird also nichts mit dem Kölner Rekordtransfer. Es ging nicht nur um die Provisionsforderungen der gierigen Modeste-Berater. „Einiges hat nicht gepasst“, erfuhr Wien-Urlauber Stöger von Schmadtke, den Modeste  in den letzten Tagen mit einem Flug nach Peking und sportmedizinischen Tests bei Tianjin provozierte. Die dürfen normalerweise erst absolviert werden, wenn die Klubs über einen Wechsel einig wurden. Dennoch holte Köln überraschend von Mainz den Kolumbien-Sturmtank Jhon Cordoba. Für stolze 17 Millionen Ablöse bekam er einen Vertrag bis 2021. Wird doch noch mit dem Modeste-Abgang gerechnet?

Jetzt also Freiburg als „letzte Ausfahrt“ für Gregoritsch.  Dort sind Geldreserven seit dem 22 Millionen-Verkauf von U 21-Teamstürmer Maximilian Philipp an Borussia Dortmund vorhanden. Hartenbach ließ  Gregoritsch bereits eineinhalb Jahre genau scouten, ist überzeugt, dass er ins intensive Spiel des SC Freiburg, der letzte Saison für seinen Erfolg so viel rannte wie kein anderes Team der Bundesliga, passt. Und auch der gesuchte Knipser im Strafraum sein könnte. Sportlich würde es sich Gregoritsch um sieben Plätze verbessern: Vom 14. der letzten Saison zum Siebenten, der in der Qualifikation für die Europa League spielt.

 

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