Fußball

Zwei Siege, kein Tor kassiert: Bei Vienna reichte das anders als bei Rapid nicht zu Platz eins

Wenn man die Vienna-Farben Blau und Gelb vermischt, entsteht grün, die Farbe von Rapid. Was Grün-Weiß für die Bundesliga, ist Aufsteiger Vienna für die zweite Liga: Die einzige Mannschaft, die in zwei Rudnen kein Verlusttor kassierte. So wie Niklas Held hielt auch Andreas Lukse das zu null. Lukse (Bild oben) ist mit 34 um 13 Jahre älter als Hedl, hat eine Rapid-Vergangenheit. Und gilt, wenn nicht außer Gefecht, als eine Art „Lebensversicherung“ der Döblinger. So wie Rapid holte Vienna bisher das Punktemaximum, erzielte mit drei Toren in zwei Runden um eines mehr als der Tabellenführer der Bundesliga. Für Vienna reichte es nur zu Rang drei. Sie ist nicht wie Rapid die einzige Mannschaft ohne Punkteverlust, In der zweiten Liga gibt es vier. Die anderen drei kommen aus Niederösterreich: Tabellenführer St. Pölten, der Zweite Amstetten und der Vierte Horn. Überlebt Viennas „zu null“ auch in der dritten Runde?

Das Startprogramm in den ersten fünf Runden gegen fünf Titelkandidaten kann für einen Aufsteiger schwerer nicht sein. Zuerst der Titelfavorit Blau-Weiß Linz, der auf der Hohen Warte nichts zu bestellen wurde, 2:0 bezwungen wurde. Dann auswärts mit dem FAC der Zweite der letzten Saison, bei dem ein 1:0 gelang. Freitag Abend gastiert Tabellenführer St. Pölten in Döbling, danach muss die Vienna zur Salzburg-Filiale Liefering und empfängt Absteiger Admira. Daher liegt Trainer Alexander Zellhofer ganz richtig, wenn er meinte, man müsse die Kirche im Dorf lassen. Aber bisher war die Vienna gut gerüstet. Wird sie es auch gegen St. Pölten sein?

Die Niederösterreicher ließen letzte Runde mit einem 5:1 im Allianz-Stadion gegen Rapdi II aufhorchen. Mit drei Treffen von Legionären, vom Holländer Jaden Montnor, von der amerikanischen Wolfsburg-Leihgabe Ulysses Lanez und dem von Bochum ausgeborgten 19 jährigen Stürmertalent Luis Hartwig und zwei von Österreichern. Von U 18-Teamspieler Din Barlov und Benedict Scharner, dem Sohn des Ex-Teamspielers, bei seinem Einstand. Seit Jan Schlaudraff vom Kooperationsklub Wolfsburg und dessen Sportvorstand Jörg Schmadtke im Jänner als Sportchef eingesetzt wurde, schuf er neue Strukturen, tätigte interessante Transfers. Zuletzt den 19 jährigen Japaner Rio Nitta, der letzte Saison in der zweiten Mannschaft von Wacker Innsbruck in 19 Spielen der Regionalliga Tirol 21 Tore erzielt hatte. Der Kapitän ist ein Routinier: Der 33 jährige Innenverteidiger Christian Ramsebner, der letztes Jahr nach St. Pölten kam, weil der LASK ihm mittelte, dass er nicht mehr gebraucht wird. In St. Pölten hat er mit  Stephan Helm und Emanuel Pogatetz ein Trainerduo, das er von seiner letzten LASK-Saison her kennt. Sie haben einen gemeinsamen Wunsch: Die Rückkehr in die Bundesliga. So weit ist es bei der Vienna trotz starkem Start noch nicht. Dass sich Schlaudraff und Pogatetz zehn Jahre nach einer gemeinsamen Spielerzeit bei Hannover 96 in St. Pölten wiedertreffen, hätten beide wohl nie geahnt.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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