Fußball

Zweimal Wien gegen Vorarlberg: Austria hat auch ohne zehn eine gute Mannschaft

Zweimal Wien gegen Vorarlberg am Sonntag in der Bundesliga im Zeichen des Kampfs um einen Patz unter den ersten sechs: Zunächst am Nachmittag im Ländle das Austria-Duell zwischen den Grün-Weißen aus Lustenau und Violett, danach abends in Hütteldorf Rapid gegen Altach vor den Augen eines ehemaligen Sport-Geschäftsführers von Rapid, des Schweizers Fredy Bickel, seit zwei Jahren nur noch als TV-Experte tätig. Bickel weiß aus seiner dreijährigen Ära, wie bitter es bei Rapid ist, keinen Europacupplatz zu erreichen, noch mehr, nicht in die Meisterrunde zu kommen. Passierte im Frühjahr 2019. kurz vor seinem Abschied.  Das könnte sich vier Jahre später wiederholen, wenn Rapid seine Heimspiele nicht gewinnt. „Wir müssen die Ärmeln hochkrempeln, auf Knopfdruck geht nichts“, warnte Trainer Zoran Barisic, der Bickels Nachfolger als Geschäftsführer war. In Altachs New Look sah Barisic eine Wundertüte. Alles ist möglich. Altach kassierte bisher zehn Gegentore in den letzten 15 Minuten, also in der  Rapid-Viertelstunde.

Austria gastiert erstmals seit elf Jahren im Lustenaus Reichshofstadion. Damals gelang ein Sieg im Cupviertelfinale. Diesmal wäre es „hilfreich“, auch das siebente Auswärtsspiel in Folge nicht zu verlieren, ansonst hat auch wieder der Aufsteiger Chancen, Platz sechs auf Kosten der Austria zu erobern. Das 0:4 von Lustenau in Salzburg verfolgte Austrias neuer Trainer Michael Wimmer live von der Tribüne, die Leistung der ersten Hälfte fand er durchaus als ansprechend. Bis zur Pause stand es 0:0. Violett leidet derzeit am meisten in der Liga unter den Ausfällen. Derzeit sind es zehn: „Wir haben trotzdem eine gute Mannschaft“, behauptet Trainer Michael Wimmer.

Dominik Fitz wird wegen der letzten Sonntag erlittenen Bauchmuskelverletzung im Grunddurchgang vermutlich nicht mehr spielen, Georg Teigl (Ödem) ebenfalls. Andreas Gruber und James Holland könnten nächste Runde daheim gegen Hartberg wieder dabei sein, bei Lucas Galvao besteht Hoffnung auf die Rückkehr im März. Mit dem Comeback von Marco Raguz, Muharem Huskovic, Ziad el Sheiwi und Florian Wustinger könnte es erst nächste Saison klappen. Einer, der sich in Lustenau bestens auskennt, ist Haris Tabakovic (Bild oben).  Letzte Saison schoss der Schweizer die Vorarlberger mit 27 Treffern zum Aufstieg, letzten Sonntag war er erstmals in Wien der Matchwinner. Lustenaus Trainer Markus Mader konnte dies nicht sehr beeindrucken: „Wir wissen genau, wie wir ihn stoppen können!“

Nach dem Derby-Samstag steht fest, dass Austria und Rapid Sonntag unter den ersten sechs bleiben werden. Denn Austria Klagenfurt war vom Tempo der bisher jüngsten Wolfsberg-Startelf in der Bundesliga überfordert, lief in Konter, die zweimal Tai Baribo und einmal Maurice Malone erfolgreich vollendeten. Klagenfurts 0:3 bedeutete die dritte Niederlage im dritten Spiel dieses Jahres ohne erzieltes Tor. Sturm Graz bestätigte sich nach fünf Umstellungen gegenüber dem 1:0 über Rapid mit dem verdienten 2:1 (2:0) in Hartberg als Nummer zwei hinter Salzburg, blieb seit der letzten Niederlage am 20. August (daheim 0:1 gegen LASK) in 13 Runden (neun Siege, vier Unentschieden) ungeschlagen. Dazu kommen noch zwei Siege im Cup. Der LASK verhinderte in letzter Minute eine Niederlage in Ried. Keito Nakamura, letzten Sonntag Siegestorschütze in Altach, bezang Rieds Tormann Jonas Wendlinger mit einem Schuss ins kurze Eck. Die Linzer spielten in der zweiten Häfte mit zehn Mann nach der roten Karte gegen Innenverteidiger Felix Luckeneder wegen Torraubs durch eine Handabwehr auf der Linie besser als komplett. Trainer Didi Kühbauer im Sky-Interview: „Bei einer Leistung wie in der ersten Hälfte sind Trainer schon auf der Bank gestorben!“

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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