Mittwoch begann sie wieder, die beste Eishockeyliga der Welt mit 31 Klubs. Jeder hat 82 Spiele im Grunddurchgang der National Hockey League, je 41 zu Hause und auswärts. Dann beginnen im April 2019 die Play-offs mit 16 Mannschaften. Zunächst qualifizieren sich die Ersten Drei jeder Division, die übrigen vier Plätze gehen mit einer Wild Card an die jeweiligen zwei bestplatzierten Teams aus dem Westen und Osten. Die drei österreichischen NHL-Legionäre haben ein gemeinsames Ziel: In die Play-offs kommen. Letzte Saison schaffte es Thomas Vanek mit Columbus, scheiterte am späteren Stanley Cup-Sieger Washington Capitals nach einer 2:0-Führung durch vier Niederlagen in Serie. Michael Raffl flog mit den Philadelphia Flyers in Runde eins gegen Pittsburgh raus, so konnte Raffl zur WM nach Kopenhagen fliegen, mit Österreich den Klassenerhalt schaffen.
Vanek trägt in seiner bereits 14. NHL-Saison nicht mehr den blauen Dress der Columbus Jackets (oben), sondern wieder den roten der Detroit Red Wings. Für die er schon vor zwei Jahren gespielt hatte, mit 15 Toren und 21 Assists in 48 Spielen überzeugen konnte, so dass ihn General Manager Ken Holland und Coach Jeff Blashill zurück holten. Insgesamt 1034 Spiele in der NHL mit 378 Toren und 411 Assists hat Vanek bereits auf seinem Konto, das spricht für Qualität. Und darum gibt´s sogar etwas Neues in seiner 14. Saison: Erstmals hat er eine No Trade-Klausel im Vertrag. Das heißt, er kann nur dann an einen Verein während des laufenden Vertrags verkauft werden, wenn er zustimmt. Das war bisher nie der Fall, seit er 2005 in Buffalo begann. Deshalb spielte er in der Saison 2013/14 bei drei Klubs (Buffalo, New York Islanders, Montreal), transferierten ihn in den letzten zwei Saisonen, Detroit (zu den Florida Panthers) und Vancouver (zu Columbus) als absehbar war, dass die Play-offs nicht mehr zu schaffen waren. Diesmal kann das nicht passieren.
Die zweite Neuigkeit bei Vanek: Erstmals ist er mit 34 Jahren der älteste Stürmer seines Klubs. Der zweite 34jährige, der dänische Center Frans Nielsen, ist drei Monate jünger. Detroit, in den letzten zwei Saisonen nicht in den Play-offs, setzt überhaupt auf viel Routine: Obwohl die Legende Henrik Zetterberg wegen Rückenproblemen aufhören musste, sind noch immer neun Spieler über 30 im Kader. Älter als Vanek sind die Verteidiger Niklas Kronwall (37) und Trevor Daley (35). Detroit gilt nur als Aussenseiter im Kampf um die Play-offs, auch wenn es in der Vorbereitung mit sechs Siegen in sieben Partien besser als erwartet lief. Vanek spielt im dritten Sturm mit dem 24jährigen Center Andreas Athanasiou und dem 19jöhrigen Tschechen Filip Zadina, kann beiden viel mit seiner Erfahrung helfen.
Raffl (Bild unten), der am 1. Dezember seinen 30.Geburtstag feiern wird, geht in seine sechste Saison mit Philadelphia. Sein Vertrag läuft aus, Coach Dave Haksol schätzt den Villacher,weil er vielseitig einsetzbar ist, will aber doch von ihm mehr Scorerpunkte stehen als die 22 in der vergangenen Saison. Also steht Raffl auch unter Druck, weil der Vertrag abläuft. Die Flyers haben genug Routine im Aufgebot, aber auch viel Talent. Besonders bei dem 21jährigen russischen Verteidiger Ivan Provorov. Raffl hat die größten Chancen des Österreicher-Trios, im April unter den 16 besten Mannschaften zu sein.
Michael Grabner (Bild unten) müsste schon für die Arizona Coyotes Tore am Fließband liefern, sollte das Team aus der Wüstenstadt Glendale erstmals seit 2012 in die Play-offs kommen. Letzte Saison waren die Coyotes das schwächste Team im Westen. Grabner bekam mit 30 einen Dreijahresvertrag, der mit 8,7 Millionen Euro dotiert ist. Nicht schlecht. Aber er zählt zu den schnellsten Spielern der NHL, hat in den letzten zwei Saisonen für die New York Rangers und die New Jersey Devils 54 Tore erzielt. Grabner beginnt die Saison Donnerstag in Dallas, Raffl beim sensationellen Stanley-Cup-Finalisten Las Vegas Knights, der sich mit den Stürmerstars Max Pacioretty (Montreal) und Paul Stastny (Winnipeg) verstärkte, Vanek startet in Detroit gegen seinen Ex-Klub Columbus.
Titelverteidiger Washington verlor seinen Coach Barry Trotz an die New York Islanders, jetzt hat Todd Reirden an der Bande das Sagen. Washington gilt erneut als einer der Favoriten auf den Stanley Cup aus dem Osten, dazu noch Pittsburgh und Tampa Bay. Toronto verstärkte sich mit dem routinierten Center John Tavares von den Islanders, der dort früher mit Vanek in einer Linie gespielt hatte. Im Westen gelten Nashville, Winnipeg, Las Vegas und San Jose dank des Zuzugs von Verteidigerstar Erik Karlsson als stärkste Mannschaften. Bemerkenswert das NHL-Comeback des 35jährigen Russen Ilja Kovalchuk nach fünf Jahren: Die Los Angeles Kings gaben ihm einen Vertrag bis 2020. Neu in der NHL ist Österreichs ehemaliger Teamchef Manny Viveiros: Als einer der drei Assistenten von Todd McLellan, dem Trainer der Edmonton Oilers. Viveiros-Sohn Larry spielt bei Salzburg und für Österreichs Team. Die NHL-Premiere des Vaters steigt Samstag im Scandinavium von Göteborg gegen New Jersey.