Fußball

Alaba, Wolf, Stöger: Viel Zeit für Gerüchte und Spekuationen

Samstag müssen die Klubs der deutschen Bundesliga und damit auch ihre österreichischen Legionäre in eine einwöchige Quarantäne. Damit eine Woche später, am 16.Mai, die Saison mit Geisterspielen fortgesetzt werden kann. Der Plan, schon einen Tag zuvor, am Freitag, mit Fortuna Düsseldorf gegen  Paderborn, dem Duell dem Vorletzten und Schlusslicht zu beginnen, wurde fallen gelassen. Weil der 15. Mai noch zur ersten Hälfte des Monats gehört. In Corona-Zeiten wird auch am 16.Mai ganz Europa ins die deutsche Vorreiter-Liga blicken. Das Vorspiel zum Neustart, bei dem bis Saisonende auf Freitag-Spiele verzichtet wird,  begleiten  viele Gerüchte und Spekulationen, welche Transfers im Sommer passieren könnten. Auch um Österreicher. Kevin Stöger und Markus Suttner von Fortuna Düsseldorf gehören dazu.  Ihre Verträge laufen zu Saisonende aus. Sie zählen daher zu den 155 Profis der 18 Klubs, die gehen können. Laut der von „SportBild“ in Umlauf gebrachten Verkaufslisten aller 18 Vereine. Die anderen Österreicher, die in „SportBild“ zu den 155 gehören: Hannes Wolf (Bild oben) bei RB Leipzig, bei Augsburg Michael Gregoritsch und Kevin Danso, die derzeit an Schalke und Southampton verliehen sind, sowie Georg Teigl, bei Leverkusen Ex-Teamkeeper „Rambo“ Özcan, der seine Karriere beendet, beim 1.FC Köln der an den Hamburger SV verliehene Louis Schaub.

Bei Stöger wird bereits ein Interessent ins Spiel gebracht: Schalke 04, als Sechster  im Kampf um einen Europa League-Platz und mit einem Minus von 198 Millionen Euro schwerst verschuldet. Der 26 jährige Oberösterreicher ist aber nicht gefragt, weil er  keine Ablöse kosten würde, sondern weil er das Schalker Mittelfeld verstärken würde. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider,  zuvor  Koordinator für die vier Red Bull-Klubs in Brasilien, den USA, Deutschland und Österreich, kennt ihn noch aus seiner Zeit als Sportchef beim VfB Stuttgart. Schafft Schalke nicht den internationalen Startplatz, würde das einigen Anreiz für Stöger verlieren. An seiner Personalie hängt auch die von Gregoritsch: Sie spielten früher in Österreichs U 21 zusammen, für beide wird bei Schalke kein Platz sein. Schalkes Trainer David Wagner würde zwar gerne den Steirer fix verpflichten, aber ob es Schalke sich leisten kann, ihn um Millionen zu verpflichten? Nur, wenn es vorher gelingt, Großverdiener, die derzeit verliehen sind wie Nabil Bentaleb an Newcastle, Mark Uth an den 1.FC Köln oder Sebastian Rudy an Hoffenheim  endgültig von der Lohnliste weg zu bekommen. Sollte Augsburg bereit sein, Gregoritsch nochmals zu verliehen, könnten bei Schalke nächste Saison mit Guido Burgstaller, Alessandro Schöpf, Gregoritsch und Stöger vier Österreicher spielen.

Wolf äußerte bereits letzte Weihnachten den Wunsch, von RB Leipzig verliehen zu werden. Weil er nach seinem im Juni bei der U 21-EM erlittenen Knöchelbruch angesichts des Leipziger Erfolgslaufs wenig Chancen sah, zum Zug zu kommen und daher um die Chance, mit Österreich zur Europameisterschaft zu fahren, fürchtete. Von Corona und Absage war ja damals noch keine Spur. Die wenig feine Reaktion von Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann: Eine mediale „Hinrichtung“ des Steirers. Während der Corona-Pause sprach Nagelsmann über den 21jährigen schon versöhnlicher, nannte als dessen größten Problem zu viel Hektik, wenn er den Ball hat. Das muss alle verwundern, die Wolf aus seinen Salzburger Zeiten, speziell unter Marco Rose, in Erinnerung haben. Nagelsmann stellte auch in Aussicht, im Sommer zuzustimmen, wenn Wolf, dessen Vertrag  bis 2024 läuft, weiter den Wunsch äußert, bei einem anderen Klub auf Leihbasis Spielpraxis zu bekommen.  Klubchef Oliver Mintzlaff dementierte noch Mittwoch die  Ankündigung von „SportBild“ und erklärte, Wolf stehe auf keiner Verkaufsliste.

Auf keiner Liste steht David Alaba. Und trotzdem kam Donnerstag wieder ein neues Gerücht um ihn auf den Markt, weil die Gespräche mit Bayern München über die Verlängerung des 2021 auslaufenden Vertrags derzeit auf Eis liegen. Letzte Woche hieß es, Bayerns Abwehrchef aus Wien stehe auch bei Chelsea auf der Wunschliste. Jetzt ist erstmals von Inter Mailand die Rede. Alaba kann gelassen bleiben, braucht nichts zu kommentieren. Dass er für jeden europäischen Spitzenverein gut genug ist, egal ob in Deutschland, England, Spanien oder Italien, steht ohnehin außer Diskussion.

Foto: RB Leipzig.

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