Fußball

Arnautovic-Gala über 15 Minuten! Dragovic stoppte 227 Millionen

So ist Marko Arnautovic die 22,3 Millionen Euro, die West Ham letzten Sommer für ihn an Stoke bezahlte, durchaus wert: Seine besten 15 Minuten im rot-blauen Dress des Londoner Traditionsklubs sorgten für einen 4:1-Auswärtssieg beim Aufsteiger Huddersfield. Mit der ersten Aktion der zweiten Hälfte sorgte Arnautovic für die 2:1-Führung, dann leistete er noch die Vorarbeit zu den zwei Treffern des Argentiniers Manuel Lanzini. Alles zwischen Minute 46 und 61. Die Bilanz der  18 Einsätze von Arnautovic in der Premier League für West Ham: Sechs Tore und drei Assists. Alle seit 9. Dezember. Deshalb war er auch für die Wahl zum Spieler des Monats Dezember nominiert.

Die Arnautovic-Festwochen begonnen am 9. Dezember mit dem goldenen Tor zum 1:0-Heimsieg über Meister Chelsea. Wenn er danach spielte, schrieb er nur einmal nicht an. Das war beim 0:0 im Londoner Derby bei Arsenal. Darauf folgten beim 3:0 in Stoke das Tor zum 2:0, der Führungstreffer bei der 2:3-Heimniederlage gegen Aufsteiger Newcastle, ein Doppelpack beim 3:3 in Bournemouth unter Mithilfe des bosnischen Teamtorhüters Asmir Begovic, der Assist in der Nachpielzeit zum späten Siegestreffer von Andy Caroll beim 2:1 gegen West Bromwich samt Wahl z um „man of te match“, eine Pause beim 1:1 gegen Tottenham in Wembley wegen lädiertem Oberschenkel sowie als vorläufige Krönung die Gala in Huddersfield.  Herrlich sein Treffer zum 2:1 gleich vom Anstoss zur zweiten Hälfte weg: Ein langer, hoher  Ball  von Innenverteidiger Angelo Ogbonna aus der eigenen Hälfte bis zum Huddersfield-Strafram, Arnautovic nahm ihn verkehrt zum Tor stehend an, gabelte ihn gekonnt über Verteidiger Tom Smith und traf dann volley mit links am dänischen Keeper Jonas Loessl vorbei ins kurze Eck.  Spektakulär auch die Vorarbeit  zum vierten Treffer: Ein Solo von der Mittellinie bis in den Strafraum. Jetzt funktioniert Arnautovic: „Nach der Pause waren wir on fire.“ Wäre das schon zu Saisonbeginn der Fall gewesen, hätte es wohl nicht im November den Trainerwechsel von Slaven Bilic, der sich für den Arnautovic-Kauf stark gemacht hatte, zu Davis Moyes gegeben. Dem verhalf Arnautovic Samstag zu seinem 200. Sieg in der Premier League. Das schaffte vor Moyes nur Sir Alex Ferguson mit Manchester United, Arsene Wenger mit Arsenal sowie Harry Redknapp.  Derzeit liegt West Ham auf Rang elf, ist fünf Punkte von den Abstiegsrängen entfernt.

Einen starken Samstag hatte auch Aleksandar Dragovic bei seinem dritten Premier League-Spiel für Leicester, dem zweiten im Abwehrzentrum. Wie beim ersten, kassierte Leicester kein Tor. Und das zählt bei einem  Innenverteidiger. Wenn das auch an der Londoner Stamford Bridge beim Meister Chelsea gelingt, noch viel, viel mehr als daheim beim 3:0 gegen Huddersfield. Dragovic spielte seine ganze Routine aus, wirkte nie hektisch. Verlor auch nicht Ruhe und Übersicht, als  Leicester nach der gelb-roten Karte für Linksverteidiger Ben Chilwell die letzten 25 Minuten das 0:0 mit zehn Mann hielt. Nach dem Ausschluss von Chilwell tauschte Trainer Claude Puel Österreichs Ex-teamkapitän Christian Fuchs ein. Um das „zu null“ in die richtige Relation zu bringen: Dragovic stoppte  Offensivstars mit einem Marktwert von insgesamt 227 Millionen Euro! Es begannen der Belgier Eden Hazard (100 Millionen) und der Spanier Alvaro Morata (65), nach 58 Minuten brachte Chelseas Meistertrainer Antonio Conte auch noch den Spanier Pedro (30) und den Brasilianer Willian (32). Damit belehrte Dragovic, dessen Marktwert laut transfermarkt.at derzeit bei zehn Millionen steht, alle Zweifler, die meinten, er sei für die Premier League nicht robust genug, eines besseren.

Leicester ist auf Rang acht der bestplatzierte Österreicher-Klub. Watford kam ohne Sebastian Prödl daheim gegen Southampton zu einem 2:2, rettete nach einem 0:2-Rückstand den Punkt in der Nachspielzeit. Ein österreichisches Erfolgserlebnis gab´s auch in der Championship: Andreas Weimann sorgte als Joker beim 3:0-Auswärtsieg von Derby County bei Birmingham in vorletzter Minuten für den Endstand. Damit verteidigte Derby Platz zwei im Kampf um den direkten Aufstieg in die Premier League vor den Verfolgern Cardiff, Bristol, Aston Villa und Sheffield United.

 

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