Fußball

Stöger erinnert schon an Dortmunds Kulttrainer! Neuer Abwehrspieler um 21,5 Millionen aus Basel

David Alaba begann mit Bayern München auch ohne den verletzten Toptorjäger Robert Lewandowski 2018 dort, wo er 2017 aufgehört hatte: Mit Siegen! Beim 3:1 in Leverkusen sah Österreichs Teamchef Franco Foda live vor Ort einen Alaba, der  es zwar sicher noch etwas besser kann, aber dennoch keinen Grund zur Kritik gab: Eine total solide Partie als Linksverteidiger. Zur großen Aussprache mit Alaba wird es aber erst am kommenden Wochenende in München kommen, wenn Foda Bayerns Heimspiel gegen Werder Bremen beobachtet. Seinen Kapitän Julian Baumgartlinger  sah Foda Freitag aber nur auf Leverkusens Ersatzbank: Trainer Heiko Herrlich ließ lobenden Worten für den Salzburger keine Taten folgen, setzte ihn nicht ein. Immer, wenn Baumgartlinger in der Startelf stand, gab es bisher einen Sieg. Diesmal nach zwölf Partien ohne Niederlage das erste verlorene Heimspiel in dieser Saison. Bayern gewann erstmals seit fünf Jahren in Leverkusen. Das war in der Triplesaison unter Jupp Heynckes vor dessen Abschied.

Nach dem siegreichen Rückrundenstart errechneten Statistik-Experten, dass Bayern frühestens am 4. März in der 25. Runde Meister werden kann. Wenn Bayern bis dahin noch alle ausstehenden sieben Partien gewinnt und keiner der Konkurrenten bis dahin mehr als 37 Punkte auf dem Konto hat. Also dürfte Borussia Dortmund unter Peter Stöger bis dahin  in acht Runden nur neun Punkte holen. Das wäre schwer unter den Erwartungen, die man an den neuen Trainer aus Wien hat.  Am 10. Dezember hatte er übernommen, danach die Borussia mit Siegen in Mainz und über Hoffenheim aus der Krise geholt, nach der 1:2-Cupniederlage in München gegen Bayern Kritik einstecken müssen. Ins spanische Trainingslager nahm er auch den Soziologen Werner Zöchling mit, redete mit den Spielern viel über seine Philosophie. Sonntag Abend beginnt gegen Wolfsburg vor 80.000 Zuschauern der Kampf um den Pott-Titel gegen den Erzrivalen Schalke: Wer wird Zweiter hinter Bayern?  Nach der Hinrunde war das Schalke vor Dortmund. Sonntag würde Dortmund der Heimsieg schon Rang zwei bringen.

Jetzt nach vier Wochen Stöger vergleichen schon viele bei Borussia, die es wissen müssten, den voolen 51jährigen mit Dortmunds größtem Kulttrainer des letzten zwei Jahrzehnte, mit Jürgen Klopp, der jetzt beim FC Liverpool auf Titeljagd ist. Wie er in aller Ruhe, gar nicht laut, sondern lässig, bei seinen Ansprachen die Spieler an der Ehre packt. Bei SportBild brachte es diese Erinnerung bis auf die Titelseite (siehe oben), was Stöger fast unangenehm ist: „Klopp hat sieben erfolgreiche Jahre in Dortmund hinter sich, ich bin gerade fünf Wochen hier“. Dass er ebenso gerne mit Menschen zusammenarbeitet wie Klopp und man dies beiden auch ansieht, kann Stöger aber nicht bestreiten.

Genau wie Klopp interessiert Stöger sehr, wie die Spieler denken. So ließ er sie die Intensität des Trainings auf einer Skala von ein bis zehn bewerten, um die Belastung besser einschätzen zu können. Er schaltete vom 4-3-3 seines holländischen Vorgängers Peter Bosz auf ein 4-2-3-1 um, das auch Klopp spielen ließ: „Wir reden viel übers Verteidigen. Ähnlich wie unter Klopp: Hinten gut stehen und schnell umschalten.“ Das behauptet der polnische Verteidiger Lukas Piszczek, der unter Klopp zweimal Meister und einmal Cupsieger war.

Mit Kompaktheit in eine erfolgreiche Rückrunde, das ist das Ziel. Bei den tipp 3-Quoten gilt Dortmund mit 2,50 als „Favorit“ auf Platz zwei. Vor RB Leipzig (3,50) und Schalke (4,50).  Platz zwei bringen. Pisczek ist einer, der nach seiner Verletzung Stöger anders als im Dezember wieder zur Verfügung steht. Ebenso Mario Götze, der deutsche Goldtorschütze im WM-Finale 2014 und Mittelfeldspieler Gonzalo Castro. Und zudem zeichnet sich die Rückkehr von Marco Reus nach sieben Monaten Pause ab. Er gilt als der wichtigste Offensivspieler der Borussia, noch wichtiger als der exzentrische Torjäger Pierre Emerick Aubameyang. Dazu ist laut Schweizer „Blick“ der Kauf von Innenverteidiger Manuel Akanji perfekt. Für den 22jährigen Schweizer Teamspieler bezahlt Dortmund an den FC Basel 21,5 Millionen Euro. Der bisher zweitteuerste Transfer aus der Schweiz in die deutsche Bundesliga.

Stöger wird viel zugetraut. So viel, das vergangene Woche bereits in deutschen Medien unter den Prognosen für ein verrücktes Frühjahr zu lesen war: „Stöger wird´s so gut machen, dass sich Bayern wieder einmal in Dortmund bedienen und ihn als Nachfolger für Jupp Heynckes verpflichten wird!“ Die Quoten bei tipp3 auf die Frage, ob Stöger auch nöchste Saison noch bei Dortmund Trainer sein wird oder nicht, unterscheiden sich nicht: Jeweils 1,80.

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