Fußball

Auch mit dem dritten Anzug ist Jammern beim Team verboten

Derzeit braucht ein Teamchef nicht nur einen Plan B, sodnern auch einen Plan C. Das stellte Franco Foda zur derzeit angespannten Lage fest. Also kann man erwarten, dass er Mittwoch Abend im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Griechenland ein Mittelding zwischen zweitem und drittem Anzug beginnen lässt. Als Testlauf, der Erkenntnisse  liefern soll, wer für die Nations League am Sonntag in Belfast gegen Nordirland und  Mittwoch darauf in Ploiesti gegen Rumänien gerüstet ist. Mit einem hat e Foda zweifelsohne recht: Jammern bringt in dieser Situation gar nichts, man muss versuchen, das Beste daraus zu machen. Das ist die besondere Herausforderung.

David Alaba und  Xaver Schlager kommen erst Sonntag zum Einsatz. Das könnte auch auf Stefan Lainer und Martin Hinteregger zutreffen. Wie Alaba und Schlager hat auch Michael Gregoritsch noch am Sonntag gespielt. Den ein oder andern Neuling kündigte Foda auch an. Bei Sasa Kalajdzic dürften Adduktorenprobleme den ersten Einsatz im Teamdress verhindern, also wird in vorderster Front entweder einer mit bisher zwei Kurzeinsätzen beginnen (Lorient-Legionär Adrian Grbic) oder einer mit nur einem (der Austrianer Christoph Monschein). Die Debütanten dürften Linksverteidiger Marco Friedl, zuletzt Kapitän in der U 21 (Bild oben) und der spät berufene Raphael Holzhauser sein. Die ersten Minuten in der Nationalmannschaft könnten es auch für Rapid-Verteidiger Max Ullmann werden, sollte er eingewechselt werden.

Welcher Stammspieler bleibt bei elf Ausfällen, bei Alabas und Schlagers Schonung noch für die Startelf gegen Griechenland übrig? Es sisht ganz danach aus, als sollten dies nur Kapitän Julian Baumgartlinger (76 Länderspiele) und Aleksandar Dragovic (81) sein. Da Dragovic nicht den Klub wechselte, bei Leverkusen blieb, werden die Einsätze im Team bis zum Jahresende seine einzige Möglichkeit bleiben, Werbung in eigener Sache zu machen. Foda setzt darauf, dass so mancher Mittwoch Abend seine Chance ähnlich nützen wird wie Youngster Christoph Baumgartner im September bei seinen ersten zwei Einsätzen in Norwegen und gegen Rumänien in Klagenfurt. Routinier Christopher Trimmel brachte es auf den Punkt: „Egal, wer die Chance bekommt, er muss den Teamchef davon überzeugen, dass auf ihn Verlass ist, wenn man ihn braucht!“ Der Kapitän von Union Berlin spielte bisher sieben Mal für Österreich.  Sollte Florian Grillitsch beginnen, wird sich die Frage stellen, ob Österreich erstmals ein Spiel, bei dem er beginnt, gewinnen kann. Foda baute alle nochmals auf. Mit der Versicherung, jeder der zum Kader gehöre, genieße sein volles Vertrauen und seinem Glauben an eine überzeugende Leistung. Die nächsten Gegner werden Foda und seine  Spieler am Donnerstag Abend auf ihrer Etage im Pörtschacher Hotel Werzer via TV beobachten. Im Play-off um ein EM-Ticket: Nordirland spielt in Bosnien, Rumänien in Reykjavik gegen Island.

Ein österreichischer Ex-Teamspieler  fiel in Deutschland zum Transferschluss auf: Martin Harnik, der  nach der verpassten Qualifikation für die WM 2018 seine Teamkarriere nach zehn Jahren, 68 Länderspielen und 15 Toren vor Beginn von Fodas Ära beendet hatte. Der 33 jährige löste seinen noch bis 2021 laufenden Vertrag mit Werder Bremen, ging in die fünfte Liga, die Hamburger Oberliga. Dort wird Harnik, mittlerweile an sechs Geschäften für Party-Service und einem für Qualitätsfleisch beteiligt, für TuS Dassendorf spielen. Gemeinsam mit seinem Schwager.

Foto: ÖFB.

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