Fußball

Auf den LASK wartet Alkmaars „Wunderkind“ Boadu

Die nächste holländische Hürde für den LASK in der Europa League. Aber AZ Alkmaar in der k.o.-Phase auszuschalten, wird sicher noch schwerer als es in der Gruppenhase gegen PSV Eindhoven war,auswärts ein 1:1 zu erkämpfen und auf der Gugl 4:2 zu gewinnen. Das wissen auch Mastermind Jürgen Werner und Teamtorhüter Alex Schlager (Bild oben). Da genügt ein Blick auf die Tabelle der Eredivisie: Nach der Hinrunde liegt Alkmaar gleichauf mit Tabellenführer Ajax Amsterdam auf Platz zwei. Alkmaar hat zehn Punkte mehr als PSV Eindhoven. Mit ein Grund, warum dort Trainer Mark van Bommel am Montag gehen musste.

Sonntag bezwang Alkmaar im Spitzenspiel Ajax Amsterdam durch ein Kopftor von Myron Boadau in letzter Minute 1:0. Sein Name steht schon bei einigen europäischen Topklubs am Zettel. Er gilt bereits als so gut wie verkauft, soll 30 Millionen Euro bringen. Der Mittelstürmer, der ghanesische Wurzeln hat, am 14. Jänner erst 19 Jahre alt wird, hat den Ruf eines Wunderkinds, könnte bei der Europameisterschaft am 18. Juni 2020 auch im holländischen Team gegen Österreich spielen. Zumal der Topstürmer von Oranje, Memphis Depay von Olympique Lvon, wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt. Das Match gegen Ajax war das erste, das wieder im heimischen AFAS-Stadion in Alkmaar ausgetragen werden konnte. Allerdings ohne Dach, das im August eingestürzt war. Deshalb musste Alkmaar nach Den Haag ausweichen. Von der UEFA bekam der LASK-Gegner die Ausnahmegenehmigung, während eines Bewerbs das Stadion wechseln zu dürfen.

Alkmaar spielte in einer Gruppe mit Manchester United, Partizan Belgrad und Kasachtans Meister Astana, belegte vier Punkte hinter United Platz zwei. Die Ergebnisse: 6:0 und 5:0 gegen Astana, zweimal 2:2 gegen Partizan, gegen Manchester United 0:0 in Den Haag und zum Abschluss, als es um den Gruppensieg ging, 0:4 in Old Trafford. Ein bekannter Name im zentralen Mittelfeld von Alkmaar ist Jordie Clasie, 17 facher Teamspieler von Oranje. Er gehört dem FC Southampton, dem Klub von Ralph Hasenhüttl, wird aber seit 2017 verliehen, Zunächst an den FC Brügge, diese Saison an Alkmaar. Zu den Stützen des LASK-Gegners gehört Tormann Marco Bizot. Trainer Arne Slot läßt meist im 4-3-3 spielen, die größte Gefahr geht außer von Wunderkind Boadu vom Marokkaner Oussama Idrissi aus. Vor Jahrzehnten war ein österreichischer Teamstürmer für Alkmaar auf Torjagd gegangen: Kurt Welzl von 1981 bis 1983. Alkmaar hatte den gebürtigen Wiener von Wacker Innsbruck geholt. Als Scout für Alkmaar, einem Klub, der für seine hervorragende Nachwuchsarbeit bekannt ist,  arbeitet der ehemalige Innsbruck-Legionär Hugo Hovenkamp. Er gilt als eine der großen Legenden des Klubs wie der frühere Torjäger Kees Kist und Louis van Gaal, der seinen ersten Meistertitel als Trainer mit Alkmaar gewonnen hatte.

LASK-Präsident Siegmund Gruber sprach von einem Superlos, Trainer Valerien Ismael von einer Fünfzig-Fünfzig-Situation. Eine leichtere Aufgabe  als der Vizemeister erwischte der ehemalige LASK-Trainer Oliver Glasner. Er trifft mit Wolfsburg auf den schwedischen Traditionsklub Malmö, bei dem Rapids isländischer Fehlkauf Arne Traustason sielt. Valentino Lazaro und Inter Mailand erhielten Ludogorez Razgrad aus Bulgarien als Gegner. Glück hatte Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller, der mit dem FC Basel im August in der Qualfiikaton zur Champions League am LASK gescheitert war: Apoel Nikosia ist eine Hürde, die zu nehmen sein müsste. Auch bei Zyperns Spitzenklub spielt mit Andrija Pavlovic ein Rapid-Fehlkauf, dazu Uros Matic, der im Mittelfeld bei Sturm Graz vor drei Jahren viel besser und auffälliger war als letzte Saison in Wien als Leihgabe des FC Kopenhagen bei Austria. Ein viel schwereres Kalibr erwischten Teamkapitän Julian Baumgartlingeer und Aleksandar Dragovic: Leverkusen trifft auf den FC Porto.

Foto: LASK Media.

Meist gelesen

Nach oben