In der Europa League gegen Eintracht Frankfurt (Bild oben) mit Adi Hütter, Salzburgs Doubletrainer der Saison 2014/15 und Martin Hinteregger, der damals zu seiner Mannschaft zählte. Das steht dem letzten Kracher des FC Salzburg gegen den FC Liverpool in der Champions League eigentlich um nichts nach. Das Heimspiel am 27.Februar wird garantiert ebenso ausverkauft sein. wie Liverpools Gastspiel in der vergangenen Woche. Das wird schon wenige Tage nach Beginn des Vorverkaufs am 13.Jänner der Fall sein, Das hängt gar nicht mehr davon ab, wie das erste Spiel am 20.Februar in Frankfurt, für das Hinteregger gesperrt ist, ausgehen wird. „Das wird eine besondere Geschichte“, prophezeite Salzburgs Sportchef Christoph Freund. Recht hat er.
Es kam vor vier Jahren einem sportlichen Erdbeben in Salzburg gleich, als Hütter nach einer starken Saison seinen Rücktritt aus einem laufenden Vertrag bekanntgab: „Es war für mich eine lehrreiche Zeit, wichtig für meine Entwicklung“, sagt er im Blick zurück. Kein böses Wort von ihm in Richtung seines Ex-Klubs. Damals behaupteten viele, Hütter habe Probleme mit dem Art gehabt, in der Ralf Rangnick den Klub dirigierte. Damals war er noch Sportchef von Red Bull Salzburg und RB Leipzig. Nach der Trennung sorgte Hütter weiter für Schlagzeilen. Durch den Schweizer Meistertitel mit Young Boys Bern 2018 und dem folgenden Wechsel in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt. Mit der er letzte Saison begeisterte, in der Europa League bis ins Semifinale marschierte, dort am späteren Sieger Chelsea erst im Elfmeterschießen an der Stamford Bridge gescheitert war. Zuvor schaltete die Eintracht im Frühjahr Schachtjor Donezk aus der Ukraine, Inter Mailand und Benfica Lissabon aus. Auch dank Hinteregger, der im Jänner von Augsburg gekommen war, der rasch bei den Fans ganz hoch im Kurs stand. Einige widmeten ihm sogar ein Lied, das inzwischen Kultcharakter hat: „We are Hintis Army now!“
Derzeit liegt Frankfurt nur auf Platz zwölf, hatte in der Gruppenphase gegen Arsenal, Standard Lüttich und Vitoria Guimaraes Probleme. Der Abgang der „Torbüffel“ im Sommer, von Luka Jovic (zu Real Madrid), Sebastien Haller (zu West Ham) und Ante Rebic (zu Milan) hinterließ Spuren. konnte durch den veretzunsganfälligen Holländer Bas Dost und den Portugiesen Andre Silva, eine Milan-Leihgabe, nicht wettgemacht werden. Öfters sprang Hinteregger als Torschütze ein: Der Kärntner ist mit fünf Treffern der torgefährlichst Abwehrspieler der deutschen Bundesliga.
Viel wird auch davon abhängen, was in der Wintertransferzeit bei Salzburg wirklich passieren wird. In Manchester sagte Montag United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer zur Frage nach seinem ehemaligen Schützling bei Molde, Erling Haaland: „Er weiß schon, was er tun will und wird!“ Hütter hat in Salzburg noch viele Freunde. Darum ist diese Paarung etwas besonderes. Was auch er zugab. Vielleicht ein Vorteil für ihn, die Strukturen seines Ex.-Klubs zu kennen. Zu den Chancen Frankfurts fiel Hütter rasch ein Kompliment ein: „Wir sind bisher meistens mit den Aufgaben gewachsen!“ Ein österreichischer Trainerlegionär machte ja schon mit dem FC Salzburg schlechte Erfahrungen: Peter Stöger war im März 2018 mit Borussia Dortmund im Achtelfinale der Europa League an Österreichs Abonnementmeister gescheitert – 1:2 in Dortmund, 0:0 in Salzburg.
