Siegreicher Test für die Austria in der Generali-Arena sechs Tage vor dem Start in die Qualifikationsrunde gegen die Admira. Trainer Christian Ilzer fand das 1:0 (0:0) gegen Hartberg, bei dem er 22 Spieler, also zwei komplette Mannschaften einsetzte, sehr aufschlussreich, fand aber trotzdem, dass in den nächsten Tagen noch an „ein paar Schrauben“ gedreht werden muss. Auffallend, dass er im 4-2-3-1 vor der Pause auf den zwei Positionen im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr den 20 jährigen Alexandar Borkovic und den elf Jahre älteren Kapitän Alexander Grünwald einsetzte. Für das Siegestor sorgte Dominik Fritz (Bild oben) in der ersten Minute der zweiten Hälfte mit einem Freistoß genau ins Tormanneck.
Kein Tor gab es zwischen dem LASK, dem Tabellenführer nach dem Grunddurchgang, und dem Letzten St.Pölten in Pasching. Trainer Valerien Ismael sprach dennoch von einem sehr guten Test, bei dem er den kompletten Kader zum Einsatz brachte und aus seiner Sicht nur die Chancenverwertung nicht passte. Wie am Tag zuvor Sturm Graz nach dem 0:0 gegen Admira verriet auch der LASK nach dem Spiel unter Ausschluss der Medien nicht die Aufstellung. St. Pölten präsentierte sich beim Debüt von Trainer Robert Ibertsberger besser strukturiert und organisiert als vor seiner Zeit. Aber möglicherweise waren die LASK-Gedanken an diesem Mittwoch ganz wo anders. Nämlich beim Senat eins der Bundesliga.
Der tagte zum ersten Mal über den Verstoß der Linzer gegen das Fair Play mit dem verfrühten und daher unerlaubten Beginn des Mannschaftstrainings. Wie angekündigt gab es noch kein Urteil. Im Vorfeld der Verhandlung entschuldigte sich LASK-Sportchef Jürgen Werner telefonisch bei den elf Kollegen der anderen Bundesligaklubs für den begangenen Blödsinn. Auf das Verfahren kann das natürlich keinen Einfluss haben. Die einzige Verlautbarung aus der Ligazentrale zur „Causa LASK“ hieß vorerst: Vorstand Christian Ebenbauer sah nach dem Studium der vom LASK vorgelegten Fotos und Videos über angebliche Verstöße anderer Klubs in Sachen Training keinen Anlass, beim Strafsenat weitere Verfahren einzuleiten. Also bleibt der LASK der einzige Sünder. Nach 22 Uhr stand fest, dass es eine Fortsetzung des Verfahrens am Donnerstagnachmittag geben wird. Ob dann das Urteil fällt, ist nicht gesagt. Fakt ist, dass ein Mitglied des Senats, der renommierte Rechtsanwalt Norbert Wess, der Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser im Buwog-Prozess verteidigt, auf eigenen Wunsch an den Verhandlungen nicht teilnimmt. Da er vor einem Jahr in seinem Privatberuf den LASK in der Stadionfrage rechtlich vertrat. Wess fühlte sich subjektiv nicht für befangen, bat aber um „Befreiung“ wegen der Tragweite und hohen Sensibilität dieser Angelegenheit.
Die anderen Neuigkeiten betrafen die zweite Liga: Der Punkteabzug von Blau Weiß Linz für nächste Saison wegen zu spät eingereichter Unterlagen für die Lizenz wurde von vier auf drei Punkte reduziert. Und der ORF vergrößert wie in der Bundesliga für den Rest dieser Saison seine Live-Berichterstattung, wird insgesamt 22 Spiele auf ORF Sport + zeigen.