Fußball

Besser Hände weg von Bayern München, Sasa Kalajdzic!

Bis auf David Alaba, Philipp Lienhart und Konrad Laimer, die Samstag im deutschen Pokalfinale Freiburg-RB Leipzig in Berlin aufeinandertreffen und Marko Arnautovic, der mit Bologna Sonntag in der letzten Runde bei Absteiger FC Genua gastiert, ist für Österreichs Teamspieler die Saison bei ihren Klubs beendet. Urlaub machen bis zum Treffpunkt vor den Nations League-Spielen gegen Kroatien, Dänemark und Frankreich am 29. Mai im Avita-Resort von Bad Tatzmannsdorf geht für Sasa Kalajdzic & Co aber auch nicht. In Absprache mit Gerhard Zallinger, dem Fitnesstrainer des Teams, sollen sie eine Woche nichts tun.  Nach der Kadernominierung in der nächsten Woche bekommen sie laut Sportchef Peter Schöttel einen Trainingsplan für die nächsten Tage.

Kroatiens Teamchef Zlatko Dedic gab bereits einen 29 Mann-Kader für das Auftaktspiel der Ära Rangnick am 3. Juni in Osijek bekannt. 23 sind davon Legionäre, einer kommt von Österreichs Doublegewinner Red Bull Salzburg. Der 21 jährige Mittelfeldspieler Luka Sucic, der letzten Oktober sein Debüt gefeiert hatte. Auch die Ex-Salzburger Duje Caleta-Car (Marseille) und Marin Pongracic, dessen Zeit bei Borussia Dortmund beendet ist, gehören zum Kader. Selbstverständlich auch die großen Namen wie der 36 jährige Kapitän Luka Modric von Real Madrid (148 Länderspiele) und drei Jahre jüngere Ivan Perisic von Inter Mailand (113). In Osijek könnte es mehrere Klubduelle geben: Von Real Madrid (Modric gegen David Alaba), von RB Leipzig (Josko Gvardiol gegen Laimer), von Hoffenheim (Andrej Kramaric gegen Christoph Baumgartner und Stefan Posch), von Bayern München (Josip Stanisic gegen Marcel Sabitzer, wenn er seine muskulären Probleme in den Griff bekommt) und vom VfB Stuttgart (Borna Sosa gegen Kalajdzic). Von Linksverteidiger Sosa kommen die meisten Flanken auf den Zweimeter-Riesen Kalajdzic.

Kein anderer Teamspieler taucht derzeit so oft in den Schlagzeilen auf wie er. Nach den intensiven Jubelszenen um die wundersame Rettung in der letzten Runde geht es um seine Zukunft, die Frage, bei welchem Klub er in den kommenden Saison spielen wird. Dass dies nicht der VfB Stuttgart sein wird, liegt auf der Hand. Außer Kalajdzic und sein Berater Sascha Empacher überlegen es sich anders und verlängern den 2023 auslaufenden Vertrag bei den Schwaben um ein Jahr. Für Stuttgarts Geschäftsführer Alexander Wehrle und Sportchef Sven Mislintat steht außer Diskussion, dass es sich der Klub aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten kann, mit einem Spieler, dessen Marktwert derzeit einen Topwert von 22 Millionen Euro erreichte,  in die letzte Saison zu gehen, nach der er die kostenlose Freigabe hat. Mislintat bezeichnete den 24 jährigen als einen der absoluten Top-Zentrum-Stürmer in Europa. Das tat zuvor auch Sky-Experte Didi Hamann.

Es werden in den deutschen sehr namhafte Interessenten für Kalajdzic genannt. Am öftesten Bayern München, Borussia Dortmund oder Paris St. Germain. Empacher soll laut „Sky“ Mittwoch zum zweiten Mal zu Verhandlungen im Bayern-Zentrum an der Säbener Strasse gewesen sein. Das ist zwar gut für das Prestige des Wieners, der dennoch bodenständig blieb, aber wirft die Frage auf, ob so ein Schritt für die weitere Karriere der richtige wäre. Speziell der Wechsel zum deutschen Meister könnte problematisch werden. Zunächst einmal müsste das Beispiel Sabitzer, der bei Leipzig der Leader war, auf und neben dem Platz ohne Kompromisse dazwischen fuhr, in München nie in die Spur fand, zu denken geben. Aber vor allem die Personalie Lewandowski. Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn lehnte sich vor wenigen Tagen weit aus dem Fenster, als er erklärte, Lewandowski müsse seinen Vertrag bis 2023 erfüllen. So redete auch Präsident Herbert Hainer. Beide würden das Gesicht verlieren, sollte der Torjäger schon im Sommer Bayern verlassen. Bleibt er, dann bliebe für Kalajdzic nur die Jokerrolle statt des 33 jährigen Eric Maxim Choupo-Moting. Und das wäre ein Rückschritt. Keine so gute Entscheidung wie es die vor vier Jahren war, nach der Unter 21-EM von Admira in die zweite deutsche Liga zum VfB Stuttgart zu wechseln. Ja zu Bayern darf er nur sagen, wenn Lewandowski wirklich weg ist.

Foto: VfB Stuttgart.

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