Fußball

Der dritte Kreuzbandriss ist bereits die sechste schwere Verletzung von Kalajdzic

Ruptur von Kreuz- und Außenband im rechten Knie. Die brutale Diagnose für Sasa Kalajdzic bestätigte sich leider Montagvormittag. Mehr Pech geht nicht mehr. Statt seiner zweiten Europameisterschaft steht seine Karriere an der Kippe. Man wünscht dem sympathischen Kalajdzic, dass er 2025 noch stärker zurückkommen wird, aber wenn man bedenkt, dass der dritte Kreuzbandriss innerhalb von fünf Jahren schon die sechste schwere Verletzung in seiner Karriere ist, dann stimmt das bei einem, der erst 26 Jahre alt ist, doch bedenklich. Zu seiner Admira-Zeit stoppten ihn ein Mittelfußbruch und ein Syndesmosebandriss, beim VfB Stuttgart zuerst ein Kreuzbandriss, dann gerissene Bänder in der Schulter, bei Wolverhampton im ersten Spiel nach dem 18 Millionen-Transfer ein Kreuzbandriss, jetzt bei Eintracht Frankfurt nach dem sechsten Spiel. Die Bilanz dieser Saison: 13 Einsätze bei Wolverhampton mit drei Toren, sechs bei Eintracht Frankfurt mit einem. Drei Tage bevor er sich Sonntag in Freiburg ohne Fremdeinwirkung so schwer verletzte.

Donnerstag wird Kalajdzic in London operiert, zur Reha schickt ihn Frankfurt  nach Salzburg zu Sportwissenschaftler Franz Leberbauer. Das war auch der Wunsch von Kalajdzic. Die Frage ist, ob er Sonntag  überhaupt spielen hätte sollen. Das rechte Knie war bereits getapt. Also kann irgendetwas schon nicht mehr stabil gewesen sein. Vielleicht wollte der ehrgeizige Kalajdzic nicht pausieren, vielleicht Trainer Dino Toppmöller auf ihn nicht verzichten, da er Donnerstag in Brüssel gegen Union Saint Gilloise eine starke Leistung geboten hatte. Egal warum, der Preis, den Kalajdzic dafür zahlen muss, ist zu hoch. Dabei fühlte sich Kalajdzic, als er zu Frankfurt kam, so fit wie nie zuvor. Seine Hoffnungen, dass Frankfurt ihn im Sommer fix erwerben wird, sind wohl zerstört. Der Vertrag in Wolverhampton läuft zwar bis 2027, aber es ist trotzdem eine persönliche Tragödie.

Der zweite Aspekt, der in den Hintergrund gedrängt wird, aber doch besteht, heißt: Wer wird für Österreich bei der Europameisterschaft stürmen? Teamchef Ralf Rangnick ist nicht zu beneiden, die Sorgen wuchsen weiter an. Die Bestandsaufnahme: Michael Gregoritsch meldete sich in Freiburg rund 90 Minuten nach dem Drama um Kalajdzic mit seinem ersten Tor in diesem Jahr zurück. Ihm darf nichts passieren, sonst gehen die Lichter aus. Andere Kandidaten? Marko Arnautovic wird bei Inter Mailand auch bis zur Europameisterschaft nur ein Thema sein, wenn Weltmeister Lautaro Martinez und der Franzose Marcus Thuram ausfallen. Junior Adamu spielt bei Freiburg keine Rolle, hinter Max Entrup steht nach einem Kurzeinsatz im Teamdress noch ein Fragezeichen. Bleiben Rapids Kapitän Guido Burgstaller, sofern er fit ist, und Manprit Sarkaria. Arnautovic wird am 19. April 35 Jahre alt, Burgstaller zehn Tage später.  Beim letzten Teamlehrgang im November standen bei den Stürmern Austrias Andreas Gruber, Samsunspor-Legionär Ercan Kara, LASK-Kapitän Robert Zulj und Benedikt Pichler auf der langen Abrufliste. Der bestritt wegen einer Schambeinentzündung heuer noch kein Spiel für Holstein Kiel. Rapids Marco Grüll? Er zählte bei Rangnick zuletzt zu den Mittelfeldspielern auf der Abrufliste.

Foto: Eintracht Frankfurt.

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