Leeds United ist bereits der dritte Klub, bei dem Max Wöber und Rasmus Kristensen zuammenspielen. Der erste war Ajax Amsterdam, der zweite Red Bull Salzburg. Nach Leeds holte beide Ex-Salzburg-Trainer Jesse Marsch. Der ist seit Februar Geschichte, Wöber und Kristensen droht hingegen nach gemeinsamen Meistertiteln und Cupsiegen in Salzburg der erste gemeinsame Abstieg. Daran kann auch das 2:2 (1:1) am Samstag vor 36.955 Zuschauern an der Elland Road gegen den Dritten Newcastle, normalerweise ein Prestigeerfolg, nichts ändern. Den Punkt rettete das erste Premier League-Tor von Kristensen (Bild), der zum zweiten Mal im Abwehrzentrum eingesetzt wurde. Sam Allardyce, der dritte Leeds-Trainer in dieser Saison, hatte diese Idee. Er lässt mit drei Innenverteidigern spielen, gegen Newcastle mit Kristensen, dem Deutschen Robin Koch und Wöber. Für Wöber verlief das Duell der Ex-Rapidler gegen den Brasilianer Joelinton unglücklich: Er verschuldete einen Elfmeter, mit dem Newcastle zum 1:1 ausglich. Zuvor vergab Leeds-Stürmer Patrick Bamford einen Elfmeter und die mögliche 2:0-Führung.
Allardyce behauptete, mit der Leistung sehr zufrieden zu sein, den Punkt bezeichnete er aber nur als Minimalziel. Mit ihm gab es in zwei Runden noch keinen Sieg, allerdings war die 1:2-Niederlage eine Woche zuvor zum „Debüt“ bei Manchester City logisch. Trotz 2:2 bleibt Leeds auf einem Abstiegsplatz. Der Rückstand auf „Konkurrent“ Nottingham blieb bei drei Punkten, da der Aufsteiger in London gegen Chelsea an der Stamford Bridge ein 2:2 schaffte. Die anderen abstiegsgefährdeten Klubs spielen erst: West Ham, sechs Punkte vor Leeds, Sonntag bei Brentford, Everton, einen Punkt vor Leeds, empfängt Tabellenführer Manchester City, der drei Tage vor dem Retourspiel im Champions League-Semifinale gegen Real Madrid, sicher nicht in Bestbetzung beginnen wird. Leicester trifft am Montag daheim auf den FC Liverpool. Die Mannschaft von Jürgen Klopp würde mit einem Sieg im Kampf um die Champions League-Plätze auch an Newcastle bis auf einen Punkt herankommen. So wie schon letzte Runde an Manchester United. Samstag holte Manchester United ohne den verletzten Macel Sabitzer mit dem 2:0-Heimsieg gegen Wolverhampton Newcastle ein.
Die bittere Wahrheit für Wöber und Kristensen: Die Rettung kann nur mit zwei Siegen, in London gegen West Ham und daheim gegen Tottenham, gelingen. Selbst das könnte zu wenig sein. Was passiert beim Abstieg mit Wöber? Er hat eine Ausstiegsklausel in seinem Fünfjahresvertrag. Der erste Absteiger steht mit Southampton nach der 0:2-Heimpleite fest. Als im November Ralph Hasenhüttl und sein Assistent Richard Kitzbichler gehen mussten, lagen die „Saints“ nur einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Derzeit sind es acht, womit keine Rettung mehr möglich ist. Wäre das mit dem österreichischen Trainerduo auch passiert? Als Hasenhüttl den Job beim Traditionsklub im Dezember 2018 begann, war der Southampton Letzter. Dem Grazer gelang viermal der Klassenerhalt. Derzeit erholt sich Hasenhüttl von dem Stress in seinem Haus in Seefeld. Alle Angebote aus der Premier League lehnte er bisher ab, es waren drei. Möglich, dass er mit erst 55 Jahren schon seine Karriere beendet.
Foto: Leeds United.
