Fußball

Das vierte späte Tor brachte erste Heimpleite mit Wimmer: Warum tauscht er so oft Braunöder aus?

Statt nach drei Unentschieden hintereinander den ersten Sieg in der Meisterrunde zu feiern, leistete sich die Wiener Austria gegen den Namensvetter aus Klagenfurt die erste Niederlage. Die erste Heimpleite in der Generali-Arena, seit Michael Wimmer Trainer ist. Das 1:2 (0:0) entstand durch den vierten späten Treffer, den die Austria in diesen vier Partien kassierte. Beim 2:2 gegen den LASK in der 90. Minute, beim 3:3 in Salzburg durch einen ungerechtfertigten Elfmeter nach 92 Minuten, beim 3:3 gegen Rapid nach 84 Minuten aus einem Freistoß, Sonntag durch einen korrekten Elfer nach 91 Minuten, als Manuel Polster den Holländer Solomon Bonnah von den Beinen holte. Nicht nachvollziehbar, dass Schiedsrichter Stefan Ebner das Foul nicht erkannte, sondern erst durch VAR Andras Heiss darauf hingewiesen werden musste. So dauerte es Minuten, bis Ebner nach einem On Field-Review auf den Elfmeterpunkt zeigte. Auf der Medientribüne beobachtete dies Schiedsrichterchef Robert Sedlacek. Klagenfurts Innenverteidiger aus Griechenland, Kozmas Gkezos, verwandelte den Elfmeter zum zweiten Doppelpack seiner Karriere. In der insgesamt er nur vier Tore erzielte.

Die Austria beging den Fehler, so zu spielen wie in den letzten Wochen mit Haris Tabakovic. Nur sass der Torjäger wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne. Den Unterschied merkte man schon kurz nach Beginn, als sein Vertreter, Nikola Dovedan, nach einem Eckball zum Kopfball kam. Pech für ihn und Austria, dass der nur an die Latte ging. Dass es zur Pause noch 0:0 stand, lag auch an den Chancen, die Aleksandar Jukic, der den gesperrten Dominik Fitz ersetzte, vergab. Kurz nach der Pause ließ Jukic nach einem Eckball Gzekos  zum Kopfball kommen. Das bedeutete die Führung für Klagenfurt. Die Austria konnte sie zwar rasch durch Andreas Gruber ausgleichen, aber viel mehr kam nicht mehr. Sieht man von einem Stangenschuss von Mathias Braunöder ab. Wenig später tauschte ihn Wimmer aus. Zum vierten Mal hintereinander. Auch das ist ein eigenes Kapitel.

In seinen zehn Spielen als Austria-Trainer holte Wimmer Braunöder  sechsmal vorzeitig vom Rasen, einmal setzte er ihn auf die Bank. Über die volle Distanz setzte er ihn nur bei den Heimsiegen gegen Klagenfurt, Hartberg und Rapid ein.  Nicht ganz nachvollziehbar beim aggressiven Mittelfeldspieler mit dem größten Laufpensum. In der Meisterrunde war für Braunöder gegen den LASK nach 85 Minuten Schluss, gegen Salzburg nach 68, im Derby nach 76 und gegen Klagenfurt nach 67 Minuten. Sonntag wurde mit Oldie James Holland auf seiner Position nichts besser, eher das Gegenteil. Wimmer bedauerte: „Wir waren nicht so griffig!“ Ob es daran lag, dass Austria die Kärntner mit einer Viererabwehr erwartete, aber die mit drei Innenverteidigern agierten? So kam Klagenfurt nach vier Niederlagen in Serie zu einem Erfolgserlebnis, mit dem Trainer Peter Pacult auch seinem Ex-Klub Rapid half, der dadurch Platz vier nicht an den Wiener Erzrivalen verlor. Anderseits sagte Pacult Wien den Kampf an: nur noch einen Punkt hinter Austria und zwei hinter Rapid. Sowohl Grün-Weiß als auch Violett müssen noch ins Wörthersee-Stadion. Vor einem Jahr gewann Klagenfurt nur ein Spiel in den Play-offs. Gelingen diesmal trotz des Wechsels von Torjäger Markus Pink nach China mehr Siege?

 

 

Foto: Gepa/Admiral.

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