Fußball

1:0-Spezialist Gregerl und der Hauch vom Uwe Seeler-Gedächtnistor

Seit Sonntag haben fünf Österreicher zehn Tore oder mehr in einer Saison der deutschen Bundesliga, 50 oder mehr, erzielt. Der erste war der bereits verstorbene Steirer Willi Huberts in den Sechzigerjahren bei Eintracht Frankfurt (insgesamt 67). Jahrzehnte später folgten Andreas Herzog (59), Toni Polster (90) und Martin Harnik (66). Als Fünfter schaffte es Michael Gregoritsch, der bei Freiburgs 4:0 (2:0) gegen den Vorletzten Schalke mit einem Doppelpack für das 1:0 und 2:0 sorgte. Seine Saisontreffer neun und zehn. Sechsmals gelang „Gregerl“ in der bisher besten Saison seiner Karriere das wichtige 1:0. Im Frühjahr 2020 hatte der Grazer als Augsburg-Leihgabe bei Schalke gespielt. Mit weniger Erfolg als jetzt bei Freiburg: Nur je ein Tor und Assist in 16 Spielen. Bei Schalke kam in Freiburg Ex-Rapidler Leo Greiml  zur zweiten Hälfte ins Abwehrzentrum. Zu retten, gab es nichts mehr. Fast wäre Gregoritsch nach einem gegen Greiml gewonnenen Zweikampf der Hattrick gelungen. Gregoritsch traf mit links und zum 50. Tor mit dem Hinterkopf. Weshalb der „Sky“-Kommentator über den „Hauch eines Uwe Seeler-Gedächtnistors“sprach. Weil das verstorbene deutsche Idol 1970 bei der WM in Mexiko in der mit 3:2 gewonnen Hitzeschacht gegen England den legendären Ausgleich zum 2:2 mit dem Hinterkopf erzielt hatte.

Für Gregoritsch war es verständlicherweise ein „schöner Nachmittag“. 53 Punkte nach 19 Runden sind nur drei weniger als in der kompletten vergangenen Saison. Freiburg hat noch fünf Runden Zeit, mehr als 56 zu holen. Daran hat nicht nur Gregoritsch seinen Anteil, sondern auch sein Landsmann, Abwehrchef Philipp Lienhart, der Sonntag auch beinahe ein Tor erzielt hätte:“Wenn wir jetzt noch einen Europacup-Platz verfehlen, dann wäre das eine Ernüchterung!“ sagte Gregoritsch bereits vor den folgenden anderen Sonntag-Spielen. In denen RB Leipzig trotz 26:8-Torschüssen in Leverkusen 0:2 (0:1) verlor, Konrad Laimer in der 72, Minute bei 0:1 auf den Rasen kam. Und Union Berlin bei Mönchengladbach 1:0 (0:0) gewann. Der Einsatz von Kapitän Christopher Trimmel war noch kürzer als der Laimers. Ab Minute 86, um den Vorsprung zu halten. Das bedeutet: Trimmel, Gregoritschund Lienhart stehen derzeit vor Laimer auf Champions League-Plätzen, Union Berlin ist Dritter, hat zwei Punkte mehr als der Vierte Freiburg und vier mehr als Leipzig. Freiburg oder Leipzig können noch als Pokalsieger in die Europa League kommen. Oder deshalb, weil sie im Semifinale aufeinandertreffen.

Über ein Tor jubeln konnte auch Teamkandidat Muhammed Cham in Frankreich: Er erzielte beim 2:1-Auswärtssieg von Clermont Foot gegen Nizza den Führungstreffer, traf damit in den letzten drei Spielen immer. Insgesamt erzielte er in 32 Runden sieben Tore.

Foto: SC Freiburg.

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