Fußball

Der große Krach um Griezmann: Abschied mit Titel?

Mittwoch  wäre eigentlich wieder ein Salzburg-Abend. Aber zwei Fehlentscheidungen der Schiedsrichter aus Schottland und Russland trugen das ihre dazu bei, dass Olympique Marseille und nicht Österreichs Serienmeister das  Finale der Europa League gegen Atletico Madrid in Lyon bestreitet. Die Live-Übertragung wird dem TV-Sender Puls4 nicht neue Rekordquoten wie Salzburgs Spiele gegen die Franzosen bescheren. Das kann man ohne Risiko prophezeien. Marseille kämpft um seinen ersten Titel seit 1993, das war der 1:0-Sieg im erste Finale der Champions League in München über den AC Milan, Atletico gewann die Europa League bereits 2010 und 2012. Es ist das Duell des Zweiten der spanischen La Liga gegen den Vierten der französischen Ligue 1.

Bei den Spaniern gibt es mächtig Wirbel. Nicht wegen der  Sperre von Trainer Diego Simeone nach  der Schimpfkanonade in London beim Semifinale gegen Arsenal für den französischen Referee Turpin. Das „Gnadengesuch“ schmetterte die UEFA ab. Also muss Simeone wie im zweiten Duell gegen Arsenal in Madrid von der Tribüne aus coachen. Aber für die größere  Aufregung sorgt Atleticos französischer Stürmerstar Antoine Griezmann, der nur 60 Kilometer von Lyon entfernt, aufwuchs, Alles deutet auf den Abschied des Schützenkönigs der  Europameisterschaft von 2016 trotz seines bis 2022 laufenden Vertrags hin. Und zwar zum FC Barcelona. Atleticos Präsident Enrique Cerezo griff öffentlich das respektlose Verhalten von Spaniens Meister an, unterbreitete Griezmann das Angebot, den Vertrag zu besseren Konditionen zu verlängern. Doch der 27jährige ließ die Frist, dazu ja zu sagen, kommentarlos verstreichen. Spricht alles dafür, dass er nächste Saison an der Seite von Lionel Messi und Luis Suarez  bei Barcelona stürmt. Die Katalanen werden von der Klausel im Vertrag von Griezmann Gebrauch machen, dass man ihn um 100 Millionen Euro herauskaufen kann. Passiert also das, was Barcelona letzte Saison mit Neymar und Paris St. Germain mitmachen musste.

Verabschiedet er sich mit dem Titel? Atletico gilt auch bei den tipp 3-Quoten im Groupama-Stadion vor 58.000 Zuschauern als Favorit. Marseilles Trainer Rudi Garcia hätte anders als gegen Salzburg wieder seine Nummer eins im Tor, Steve Mandanda, zur Verfügung, der letzten Samstag beim 3:3 in Guingamp nach einem Elfmeterfoul  die rote Karte sah. Trotz des Kampfs um die Champions League Qualifikation verzichtete Garcia in dem Match auf seinen Topstar Dimitri Payet, dazu auch auf den Brasilianer Luiz Gustavo und Innenverteidiger Adli Rami, dem auf der Tribüne, seine amerikanische Herzensdame, Baywatch-Star Pamela Anderson, die Daumen halten wird.  Das Finale um die Nachfolge von Manchester United hat Vorrang. Gewinnt Marseille, wäre Salzburg  nur am Europa League-Sieger gescheitert. Aber davon kann man sich nichts kaufen. Und daher wird das Trainer Marco Rose und seinen Spielern ziemlich egal sein.

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