Fußball

Der „Plan“ von Adi Hütter und Monaco: Nächster Schritt ins Achtelfinale vor Vertragsverlängerung

Es gibt nur eine Mannschaft in der Ligaphase der Champions League, die alle vier Partien gewonnen hat: Das ist Tabellenführer FC Liverpool, der Milan, Bologna, RB Leipzig und Leverkusen besiegte, Mittwochabend an der Anfield Road Titelverteidiger Real Madrid empfängt. Der nach Niederlagen in Lille und im Bernabeu-Stadion gegen Milan derzeit nur auf Rang 18 liegt, nicht nur Österreichs Teamkapitän David Alaba, die Abwehrroutiniers Eder Militao und Dani Carvajal vorgeben muss, sondern auch Stürmerstar Vinicius Junior, der Sonntag beim 2:0- Auswärtssieg gegen Leganes eine Oberschenkelverletzung erlitt. Real hat zwar etwa Kylian Mbappe und Jude Bellingham noch sehr viel Qualität. Aber die dritte Niederlage in fünf Runden wäre keine Überraschung. Liverpool ist derzeit Doppel-Tabellenführer, sowohl in der Champions als auch in der Premier League.

Außer Liverpool sind nach vier Runden noch vier Mannschaften ungeschlagen. Sporting Lissabon (lief Dienstag daheim gegen Arsenal in eine 1:5-Abfuhr), Adi Hütters AS Monaco, Stade Brest (der Bezwinger von Sturm Graz und Salzburg bezog Dienstag mit 0:3 beim FC Barcelona wie erwartet die erste Niederlage, Robert Lewandowski erzielte aus einem Elfmeter sein 100. Tor in der Champions League, ließ sein 101. zum 3:0 folgen) sowie Italiens Meister Inter Mailand. Hütters Mannschaft ist als Dritter derzeit die beste französische, das bringt Prestige. In der K.o.-Phase war Monaco zuletzt vor sieben Jahren, seit der Gruppenphase in der Saison 2018/19 fehlte die Mannschaft aus dem Fürstentum in der Champions League. In den letzten fünf Saisonen reichte es je einmal zum Achtelfinale in der Europa League, einmal zur Zwischenrunde. Beide Male war Monaco in der Qualifikation zur Champions League gestartet. Heuer als Frankreichs Vizemeister gab es einen Fixplatz. Mittwoch kann gegen Benfica Lissabon der nächste Schritt ins Achtelfinale gelingen. Auf der Tribüne des Stade Louis II drücken Hütters Frau und Tochter die Daumen, letzten Freitag beim 3:2 im Duell der Champions League-Teilnehmer gegen Brest verloren sich dort 5200 Zuschauer.  Keine große Überraschung bei den vielen Ausländern, die in Monaco wohnen. Daheim war Monaco bisher eine Macht, bezwang Barcelona 2:1, fertigte Roter Stern Belgrad 5:1 ab. Der dritte Sieg gelang in Bologna (1:0), bei Dinamo Zagreb gelang im strömenden Regen die Aufholjagd von 0:2 auf 2:2.

Als Favorit sah Hütter Monaco aber nicht: „Auch Benfica hat genug Qualität“. In der portugiesischen Liga liegt Benfica zwar nur auf Rang drei hinter Mester Sporting Lissabon und dem FC Porto, der letzten Samstag 4:1 abgefertigt wurde, wobei der 36 jährige Oldie aus Argentinien, Weltmeister Angel di Maria, zweimal traf. Ende August wurde nach schwachem Saisonstart Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt aus seinem bis 2026 laufenden Vertrag entlassen, jetzt lastet der Druck auf Nachfolger Bruno Lage, der Benfica schon von Jänner 2019 bis Juli 2020 trainiert hatte, zuletzt in Brasilien bei Botafogo und in England bei Wolverhampton unter Vertrag stand: „Benfica hat in München gegen Bayern sehr gut verteidigt, nur 0:1 verloren, wir brauchen schon einen sehr guten Tag“, verwies Hütter auch auf den starken Ukraine-Tormann Anatoly Trubin. Vorne lauern der Grieche Vangelis Pavlidis, letzte Saison Schützenkönig in Hollands Eredivisie und der 25 jährige Deutsche Jan-Niklas Beste, der letzte Saison bei Heidenheim acht Tore erzielte, 13 Vorlagen lieferte. Daraufhin überwies Benfica für ihn acht Millionen Euro nach Heidenheim.

Die Gespräche zwischen Monacos Sportdirektor Thiago Scuro und Hütter über eine Verlängerung des bis Juni 2025 bestehenden Vertrags laufen bereits seit Wochen: „Beiderseits besteht Interesse“, meint Hütter. Das schaut nach einer baldigen Einigung aus. Unabhängig oder Mittwoch der vierte Sieg in der Champions League gelingt oder nicht.

Foto: AS Monaco.

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