Schon neun Spiele lang wartet die Austria auf einen Sieg über Salzburg, kassierte zuletzt vier Niederlagen in Serie. Ändert sich das Sonntag im Schlager der Runde, im Duell der zwei besten Frühjahrsmannschaften? „Wir haben es drauf, jetzt müssen wir es umsetzen“ versicherte Trainer Thorsten Fink. Obwohl Austrias letzter Sieg über und in Salzburg schon lange her ist: Am 21. September 2014 gelang in der Red Bull-Arena ein 3:2, da hieß Austrias Trainer noch Gerald Baumgartner, der jetzt in Mattersburg das Sagen hat, von Salzburg Adi Hütter. Der Name von Oscar Garcia war an der Salzach damals noch kein Begriff, Fink hatte damals nach seiner Zeit beim Hamburger SV eine schöpferische Pause. Von den Spielern, die heute beginnen, waren auch nur fünf dabei: Beim Tabellenführer Andreas Ulmer und Valentino Lazaro, bei der Austria Lukas Rotpuller, der Däne Jens Larsen und Alexander Grünwald, damals noch nicht Kapitän.
Mutig nach vorne spielen, das predigt Fink seinen Spielern. Aber er weiss aus seiner Salzburger Vergangenheit von 2006 bis 2008 als Trainer der Red Bull Juniors und Assistent von Giovanni Trapattoni: „Wenn Salzburg hundert Prozent bringt, wird es schwierig, dort zu gewinnen“. Sie versuchen´s trotzdem. „Wir haben die Qualität dazu“, glaubt auch Grünwald. Ausgerechnet Salzburg ist die Mannschaft, gegen die der dribbelstarke Mittelfeldspieler die meisten Tore erzielte, nämlich sieben. Salzburgs Kapitän im Tor, Alexander Walke, wurde noch von keinem anderen Spieler so oft bezwungen wie vom Kärntner- dreimal.
Salzburg gegen Austria ist nicht nur das Duell der bisher erfolgreichsten Mannschaften in diesem Jahr, sondern auch zwischen denen,die heuer die wenigsten Tore kassierten (Walke wurde nur zweimal bezwungen) und die meisten (bei Austrias Goalie Osman Hadzikic schlug es zwölfmal ein). Salzburgs Trainer Oscar Garcia sah die größt Gefahr in den drei schnellen Austrianern Felipe Pires, Nigerias Teamneuling Olarenwaju Kayode und Lucas Venuto. Von denen Venuto und Pires, die aus der brasilianischen Red Bull-Akademie kamen, sich in Salzburg nicht hatten durchsetzen können. Venuto kam von Grödig zur Austria, Pires aus Deutschland vom Zweitligabsteiger FSV Frankfurt, er gehört aber noch Hoffenheim. Oscar: „Wir dürfen nicht in Konter laufen“.
Salzburg gegen Austria ist auch das Duell der Mannschaften, die in der Liga für das meiste Offensivspektakel sorgten. 50 gegen 49 Tore, wobei die Wiener Violetten bisher in jedem Match trafen. Mit dieser Trefferquote schaffte Salzburg 2007 unter Trapattoni und 2014 unter Roger Schmidt den Meistertitel. Also hätte es diese Saison auch die Austria darauf – wenn sie diesmal den Bock umstößt,wie es Fink ausdrückte. Was aber eindeutig für Salzburg spricht: Wer in der Bundesliga nach 25 Runden 53 Punkte hatte, der wurde am Ende auch immer Meister.