Eishockey

Marco Kasper beginnt dort, wo Thomas Vanek aufhörte: Detroit

Es waren bewegende und emotionale Moment für Marco Kasper und seine Eltern, als ihn beim NHL-Draft im Bell Centre den Montreal die Detroit Red Wings als Nummer acht zogen. General Manager Steve Yzerman, eine NHL-Legende, verkündete die Wahl des 18 jährigen Klagenfurters. Der damit nach Thomas Vanek, der 2003 von Buffalo als Nummer fünf gewählt wurde, der am zweithöchsten gedraftete österreichische Spieler ist. Kaspers NHL-Karriere könnte bei dem Klub beginnen, bei dem die von Vanek nach der Saison 2018/19 endete. Vanek spielte schon 2016/17 bei den Red Wings und dann nochmals2018/19. Im Jänner 2019 bestritt er in der Litte Caesars Arena, die 19.515 Plätze hat, als erster Österreicher sein 1000. NHL-Spiel. Insgesamt kam er auf 1029 in der Regular Season und 69 in den Play offs. Ob Kasper auf diesen Spuren wandeln kann?

Vor ihm wurden nur drei andere Europäer gezogen. Als Nummer eins der 17 jährige slowakische Flügel Juraj Slafkovsky von den Montreal Canadiens, der slowakische Verteidiger Simon Nemec von New Jersey als Zweiter und der tschechische David Jiricek als Sechster von Columbus. Kasper war der erste Center aus Europa, den ein Klub wählte: „Ich nahm den besten Spieler, der noch zur Verfügung stand, unabhängig von der Position“, sagte der 57 jährige Yzerman. Sein Lob für Kasper, nachzulesen auf der Homepage der Red Wings, zeigte, welch große Erwartungen Detroit nach den guten Berichten der Scouts über Kasper in ihn setzt: „Er passt gut zu unseren Plänen, hat ein gutes Gefühl für Eishockey, kann gut passen und schießen, den Puck über das Eis tragen und ist effizient!“

Wenn das einer sagt, der 22 Jahre lang für die Red Wings spielte, 20 Jahre Kapitän war (NHL-Rekord), dreimal den Stanley Cup gewann und 2002 in Salt Lake City mit Kanada Olympiagold, dann muss sich Kasper sehr geehrt fühlen. Darauf kann er stolz sein. Seit 2019 ist Yzerman General Manager der Red Wings, um mit kluger Personalpolitik, guten Drafts und einigen Youngsters, wie den deutschen Verteidiger Moritz Seider, ein neues Erfolgsteam aufzubauen. Der elffache Stanley-Cup-Sieger konnte sich seit der Saison 2016/17 nicht mehr für die Play offs qualifizieren. Zuvor war er 25-mal in Serie in der Endrunde dabei. Für die kommende Saison präsentierte Yzerman mit Derek Lalonde statt Jeff Blashill einen neuer Trainer. Der letzte Titel des erfolgreichsten amerikanischen Klubs in der NHL liegt schon 14 Jahre zurück.

„Ich bin sehr dankbar, von dieser großen Franchise ausgewählt worden zu sein. Von so einem coolen Klub mit so vielen guten Spielern in der Vergangenheit“, sagte Kasper im Interview-Marathon, der auf den Draft folgte. Das empfand er durchaus nachvollziehbar als große Ehre. Wie es mit dem Talent weiter geht, steht noch nicht fest. Er tendierte bisher dazu, noch eine weitere Saison in Schweden bei Rögle zu bleiben, wo er sich sehr gut entwickelte. Ob es so sein wird, müssen Gespräche mit Yzerman ergeben. Bei Rögle entwickelte sich Kasper in den letzten Saison so gut, dass er vernünftiger und erfolgversprechender sein dürfte, zu bleiben als zu versuchen, sich über das Farmteam der Red Wings in der American Hokey League (Grand Rapids Griffins) für das NHL-Debüt aufzudrängen.

Gezogen wurde Freitag als zweiter Österreicher der 17 jährige Center Vinzenz Rohrer, ein guter Freund von Marco Rossi. Er kam in der dritte Runde an zehnter Stelle, als insgesamt 75. Pick an die Reihe.  Die Montreal Canadiens sicherte sich die Rechte auf ihn. Damit ist er nach Rossi der zweite Vorarlberger binnen 21 Monaten, den ein NHL-Klub draftete. Rohrer war auch bei der wegen Covid abgebrochenen U 20-WM positiv aufgefallen.

 

Foto: Detroit Red Wings.

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