Vier Spiele ist Rapid nun schon ungeschlagen: 2:0 gegen Admira, 3:0 im Achtelfinale des Uniqa-Cups bei Wolfsberg, 2:2 in Altach und zuletzt Donnerstag das 0:0 gegen Villarreal mit Lob für eine couragierte zweite Hälfte, Also kommt Rapid Sonntag mit breiterer Brust als eineinhalb Wochen zuvor zur Neuauflage des Cupduells nach Wolfsberg zu Kühbauers Ex-Klub, bei dem durch die starke Leistung zum 3:2 bei der Austria in der letzten Runde das angeknackste Selbstvertrauen wieder gestiegen ist und die große Revanche angesagt wird. Kühbauer will zwar die Kärntner nicht stark reden, sagt aber nur: „Das wird diesmal ein anderes Kaliber.“ In Wolfsberg zu gewinnen wird es für Kapitän Stefan Schwab (Bild oben) & Co schwerer als daheim gegen das „gelbe U-Boot“ Villarreal nicht zu verlieren., das weiß er aus Erfahrung.
Fakt ist: Mehr Punkte als die derzeit 21 nach 13 Runden holte Wolfsberg nur einmal, nämlich beim Höhenflug unter Kühbauer 2014/15. Auch das sagt einiges. Sein Kollege Christian Ilzer wird nicht wie Villarreal-Trainer Javier Calleja seine besten Offensivspieler zu Beginn auf der Bank lassen, wird diesmal auf das gewohnt System zurückgreifen, nicht wieder etwas besonderes probieren, das in die Hosen geht. Das war beim 0:3 der Versuch, mit drei Innenverteidigern Rapid zu bremsen. Einer, der vor vier Jahren zu Kühbauers Erfolgstruppe gehörte, hat einen besonderen Rekord zu verteidigen: In der Bundesliga ist Michael Liendl mit Wolfsberg gegen Rapid noch unbesiegt.
„Rapid wäre auch im Cup mit einer normalen Leistung nicht unschlagbar gewesen“, behauptet Ilzer, der mit einer Power wie in den zweiten 45 Minuten beim Auswärtssieg über die Austria fest an die Revanche glaubt. „Auf jeden Fall wird sich Wolfsberg aggressiver präsentieren, darauf werden wir eingestellt sein“, prophezeite Kühbauer, „dagegen hilft nur eines, nämlich als Team zu arbeiten. Wie gegen Villarreal.“ Denn sonst gibt´s einen Rückschlag beim Plan, so schnell wie möglich, wenn es geht schon Sonntag, den Platz unter den ersten sechs zu erobern, auf Sicht nicht mehr um die Meisterrunde, zittern zu müssen: „Das müssen wir vor der Winterpause schaffen“, fordert auch Sportchef Fredy Bickel, „dürfen uns nicht auf die letzten vier Runden des Grunddurchgangs im Frühjahr verlassen. Da wäre dann die Nervosität zu groß.“ Kühbauer sieht Rapid schon aus einem anderen Grund wieder auf einem besseren Weg: „Jetzt kommen einige Verletzte zurück, da steigt der interne Konkurrenzkampf, um einen Platz im 16 Mann-Kader für die Spiele zu erobern. Dazu wird jeder im Training aufzeigen müssen. Für mich ist das nur angenehm.“ In Wolfsberg ist schon Philipp Schobesberger die Alternative, nach der Länderspielpause wird auch Stephan Auer dabei sein, in absehbarer Zeit auch Max Hofmann.
Sturm Graz konnte Samstag Rapid punktemäßig nur einholen, nicht überholen. Denn auch im ersten Match nach der Trennung von Heiko Vogel folgte wieder kein Sieg. Nur ein 0:0 gegen St.Pölten, auch weil Dario Maresic nach 26 Minuten Rot sah. Eine harte Entscheidung, denn die TV-Bilder zeigten, dass Maresic St.Pöltens Daniel Luxbacher bei der Attacke nicht traf, nur den Ball. Sportchef Günter Kreissl schrie schon zur Pause im Kabinengang Referee Andreas Heiß die Meinung nach, Interimstrainer Günter Neukirchner musste in der zweiten Hälfte auf die Tribüne, ls er dem Unparteiischen höhnisch applaudierte. Auch dezimiert fand Sturm Chancen vor, das Match zu entscheiden. Montag wird der neue Trainer präsentiert, diesmal erstmals seit 26 Jahren (!) ein Österreicher. Alles spricht dafür, dass der ORF einen Nachfolger für Roman Mählich als Partner für Herbert Prohaska als ORF-Analytiker suchen muss. Aufsteiger Wacker Innsbruck kam mit dem 1:0 im Westderby gegen Altach bis auf einen Punkt an Sturm und Rapid ran, der LASK beendete die sieglose Serie von fünf Partien mit einem souveränen 5:1 (1:0) gegen Schlusslicht Admira mit drei Traumtoren. Die Bilanz der Admira mit Reiner Geyer, der deutschen „Trainererfindung“ von Manager Amir Shapourzadeh: Zwei Spiele, kein Punkt, 3:8-Tore!