Rapid auf Wolke 19 – zumindest vor dem Trainingsstart am Montag. In dieser Lokalität im 20. Stock des Ares-Tower in der Donau-City, am anderen Wiener Ende von der Heimat in Hütteldorf, präsentierte Rapid seine neue Heimdressen. Die doch das Ende einer Ära bedeuteten: Nach über 20 Jahren bei der Weltmarke mit den drei Streifen, nämlich adidas, heißt der neue Ausrüster Puma. Der Deal kam unter Mithilfe von 11 Teamsports, des größten Onlineshops für Fußball in Europa zustande. Irgendwann zu Beginn der Siebzigerjahre gab es schon eine Kooperation von Rapid mit Puma. Der „Karawanken-Herrera“ Gerdi Springer trainierte Rapid im grün-weißen Puma-Look. Jetzt ist des Didi Kühbauer, der aus seiner Spielerzeit gute Erinnerung an die Marke hat. Mit dem „Puma King“ am Fuß war ihm so einiges gelungen.
Den Heimdress präsentierten vier Spieler, von denen man fix annehmen kann, dass sie in der kommenden Saison bei Rapid spielen werden: Christopher Dibon, Max Hofmann, Filip Stojkovic und Kelvin Arase. Dibon, der seit Juni 2020 nicht mehr spielte, wirkte topfit, hat eine neue Schutzpatronin, die ihm vor weiterem Verletzungspech schützen soll: Die dreieinhalb Wochen alte Tochter Lotta. Die Trikots in Weiß haben grüne-Ärmel, erstmals scheinen auch die Gründungsfarben Blau-Rot im Heimtrikot auf. In Form eines Diagonalstreifens. Ein gelungenes Design, bei dem die Spieler mitreden durften. Da ließ sich Rapid nicht lumpen und ein Flugzeug am Ares-Tower vorbeifliegen. Mit einem 20 Meter langen Banner, auf dem Wien ist unsere Stadt stand. Weil die Beliebtheit von Grün-Weiß in der Hauptstadt seit 2015 von 41 auf 66 Prozent stieg.
Die Heim-Dressen werden nicht die letzte Neuigkeit sein, die Rapid zu bieten hat. Das kündigte Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic an. Das lässt auf Bewegung am Spielersektor schließen. Also auf weitere Neuerwerbungen nach Kevin Wimmer, Marco Grüll und dem in den ersten fünf Partien gesperrten Robert Ljubicic und auf weitere Abgänge nach Dejan Ljubicic, Matteo Barac (spielt künftig in Russland für Sotschi), Mario Sonnleitner und Marcel Ritzmaier. Zudem wird Barisic sicher damit beschäftigt sein, zwischen Kühbauer und Toptalent Yusuf Demir nach dessen Lobeshymne im ORF auf U 21-Teamchef Werner Gregoritsch zu „vermitteln“, zumal dies ein Indiz dafür war, dass sich Demir bei Kühbauer nicht wirklich wohl und geschätzt fühlt. Mittwoch ist ein wichtiger Tag für Rapid: Auslosung der Qualifikation zur Champions League. Die möglichen Gegner: PSV Eindhoven, Sparta Prag und die Grün-Weißen aus Schottland, Celtic Glasgow. PSV Eindhoven mit Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt wäre der schwierigste.
Auch andere Klubs haben Neuigkeiten zu bieten: Der LASK fand zwei neue Assistenten für Cheftrainer Dominik Thalhammer. Nämlich Andreas Wieland und Ex-Rapidler Rene Gartler, der von 2015 bis 2018 für den LASK gespielt hatte, Wielands Bestellung hat doch einen eigenartigen Beigeschmack: Weil er als Assistent von Valerien Ismael in der Führungsetage offen Stimmung gegen ihn gemacht und zu dessen Ablöse beigetragen hatte. Für eine Saison wurde Wieland bei den OÖ Juniors in der zweiten Liga geparkt. Sein Erfolg dort war überschaubar, trotzdem durfte er in die Bundesliga zurückkehren. Er freut sich schon auf die Zusammenarbeit mit Thalhammer, dem er angeblich durch die Trainerausbildung beim ÖFB so viel zu verdenken habe.
Am Assistenten-Sektor tat sich auch etwas bei Andi Herzog und Admira: Er lotste den 51 jährigen Italiener Riccardo Proietti als Athletik-Trainer in die Südstadt, mit dem er in seiner Zeit als Israels Teamchef zusammengearbeitet hatte, Als zweiten Tormann holte Admira den 21 jährigen Belmin Jenciragic, der eine Rapid-Vergangenheit im Nachwuchs hat, von Zweitligist FAC. Wolfsberg engagierte mit dem 24 jährigen und 1,90 Meter großen Kärntner David Gugganig einen neuen Innenverteidiger. Er bekam einen Vertrag bis 2023. Damit verlor WSG Tirol nach Torjäger Baden Erik Frederiksen und Linksverteidiger David Schnegg den dritten Spieler der Stammformation. Bei Ried beendete der 33 jährige Kapitän Thomas Reifeltshammer nach 316 Einsätzen seine Karriere. Das hinterlässt im Abwehrzentrum eine Lücke. Altach verzichtete auf zwei Routiniers, auf Chinedu Obasi (35), bei dem im Frühjahr die Achilessehne riss, und auf Winterkauf Daniel Carando (32), dessen Vertrag bis 2022 lief. Aufsteiger Austria Klagenfurt verlängerte den Vertrag mit Trainer Peter Pacult um zwei Jahre bis 2023.
Foto: SK Rapid/Red Ring Shots.