Einen Monat vor Österreichs Start in die Europameisterschaft gegen Frankreich in Düsseldorf beginnt auf Zypern das „Vorspiel“ der Next Generation, der rot-weiß-roten Teamhoffnungen von übermorgen. Mit der Endrunde der U 17-Europameisterschaft, in der Kroatien Montagabend in Larnaca Österreichs erster Gegner sein wird. Die weiteren Hindernisse beim erhofften Aufstieg ins Viertelfinale, für den Österreich die Gruppe gewinnen oder Platz zwei belegen muss, werden Donnerstag Wales und drei Tage später Dänemark sein. Gegen die Dänen gab es in den Gruppenspielen in Georgien nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2., Hoffnung, das Ziel zu schaffen machte vor allem Ende März die Eliterunde in Wr. Neustadt. Die überstand die Mannschaft von Teamchef Martin Scherb ohne Niederlage, gewann zwei Spiele (2:0 gegen Slowenien, 3:1 gegen Spanien) und holte gegen Norwegen ein 2:2. So wie damals auch jetzt nicht dabei: Der verletzte Kapitän Thomas Schandl aus der Wolfsberger Akademie.
Die Devise heißt: Wer Spanien schlägt, der kann auch Kroatien bezwingen, obwohl die defensiv starken Kroaten, die mit Standardsituationen immer gefährlich werden, in der Eliterunde gegen Titelverteidiger Deutschland 3:3 spielten, ihn durch die bessere Tordifferenz eliminierten. So sieht es auch Scherb, „wenn wir wie in den letzten Jahren unsere Tugenden auf den Rasen bringen!“ Der Plan für das Schlüsselspiel heißt „dominant auftreten“. Er hat sechs Legionäre aus Deutschland dabei, darunter von Bayern München Markus Dalpiaz, den Sohn des ehemaligen Eishockey-Teamtorhüters und von Borussia Dortmund den schnellen Rechtsaußen Thierry Fidjeu-Tazameta, der bis Februar in der U 18 von St. Pölten spielte. Dalpiaz gilt mit dem neuen Kapitän, dem 1,93 Meter-Riesen Valentin Zabransky, als Rückhalt im Abwehrzentrum vor Tormann Marco Kurz, der aus der Akademie St. Pölten NÖ kommt. Zabransky ist einer der vier Spieler aus der Salzburg-Akademie, die das größte Kontingent im 20 Mann-Kader stellt. Dazu gehört auch Ilia Ivanschitz, der Sohn des ehemaligen Teamkapitäns, und Torjäger Kenneth Adejunghure, der nigerianische Wurzeln hat, aus dem Rapid-Nachwuchs stammt.
Um zu unterstreichen, welchen Stellenwert die Europameisterschaft hat, wird auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer nach Zypern kommen. Zuletzt erreichte Österreich 2016 in Aserbaidschan gegen Bosnien, die Ukraine und Deutschland das Viertelfinale, wurde dann aber von Portugal 0:5 deklassiert. Teamchef war Andreas Heraf, von der damaligen Mannschaft werden Dienstag Christoph Baumgartner und Romano Schmid in Österreichs EM-Aufgebot von Ralf Rangnick stehen.
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.