Nach zwei Runden zwei Siege: DSV Leoben, der steirische Aufsteiger in die zweite Liga, hält ebenso wie der aus Vorarlberg, SW Bregenz (2:1 in Amstetten), bisher mit den Titelfavoriten St. Pölten und GAK mit. Beim 4:1 im Aufsteigerduell bei Stripfings Premiere auf dem Wiener FAC-Platz, bei der Neuzugang Markus Lackner bei den Niederösterreichern noch fehlte, wirkten Kevin Friesenbichler & Co souverän. Sportlich läuft bei der Mannschaft von Trainer Carsten Jancker alles nach Wunsch. Aber es wäre nicht Leoben, gäb es zu den Siegen nicht auch Nebengeräusche. Die mit dem Vertragsaustritt eines Spielers endeten. Es geht es um ausstehende Gehaltszahlungen in fünfstelliger Höhe.
Als der routinierte Philipp Hütter im Jänner 2022 aus der Bundesliga von Austria Klagenfurt in die Regionalliga zu Leoben wechselte, handelte er sich eine wirklich unübliche Vertragsklausel aus, dass er nur bei 75 Prozent der Trainings anwesend sein muss. Die wollte der inzwischen 32 jährige auch nach dem Aufstieg in die zweite Liga in Anspruch nehmen. Was Jancker nicht mehr akzeptierte. Aus Trainersicht völlig verständlich. Also wurde Hütter in die zweite Mannschaft versetzt. Der Mittelfeldspieler bestand jedoch auf“Vertragstreue“, bat die Vereinigung der Fußballer um Unterstützung. Deren Vorsitzender Gernot Baumgartner nahm Kontakt zur Leobener Chefetage auf. Die Versuche, mit Geschäftsführer Mario Bichler und Sportchef Viktor Stevanovic einen Kompromiss zu finden, etwa eine einvernehmliche Vertragslösung, scheiterten. Also setzte Hütter seinem Klub eine zweiwöchige Frist, um die ausstehenden Gehälter zu bezahlen. Unter anderem die üppige Prämie für den Aufstieg, die Bichler vor dem entscheidenden Spiel in der Kabine versprochen hatte. Die Frist endete am 1. August, die Gelder kamen nicht. Also trat Hütter aus dem Vertrag aus. Womit der Kampf um die ausstehenden Gehälter nicht beendet ist. Nicht gut für das Image der Steirer.
St. Pölten und der GAK gewinnen ohne ähnliche Nebengeräusche. Bei St. Pöltens 2:0 (0:0) gegen Lafnitz trafen wie beim Startsieg gegen die zweite Mannschaft von Sturm die Neuerwerbungen Dario Tadic und Gerhard Dombaxl. Bisher geht die Rechnung von Sportchef Tino Wawra auf. Dem GAK gelang mit dem 1:0 (1:0) beim FC Dornbirn die Vergangenheitsbewältigung. Wo am Tag genau zwei Monate vorher, am 4. Juni, der Aufstieg in die Bundesliga verspielt wurde, sorgte ausgerechnet der Nachfolger von Michael Liendl mit der Nummer 10, der von Lafnitz gekommene Christian Lichtenberger, für das goldene Tor. Noch sieglos ist Bundesliga-Absteiger Ried. Trotz 2:0-Führung reichte es daheim gegen die Admira nur für ein 2:2, das sich die Südstädter auch verdienten. Mit dem neuen Sportchef Peter Stöger hinterlässt die Admira einen besseren Eindruck als letzte Saison. Aber die Saison ist noch sehr lang, nach zwei Runden noch nicht vorbei.
Foto: Gepa/Admiral.