Fußball

Die „Wahrheit“ über die 18 Kalajdzic-Millionen: Auch Ronaldos Manager verdiente beim Transfer

Austrias Trainer Michael Wimmer hat derzeit andere Prioritäten als sich für das zu interessieren, was in diesen Tagen bei seinem Ex-Klub VfB Stuttgart so abläuft. Er gewann von seinen sechs Partien als Chef die drei Heimspiele, Nachfolger Bruno Labbadia von bisher acht Partien nur eine. Ob Samstag bei Oliver Glasners Eintracht Frankfurt der zweite Sieg gelingen wird, darf man bezweifeln. Stuttgart daher in großen Abstiegssorgen und als Nebengeräusch ein Millionenstreit. Um den beurlaubten Sportdirektor Sven Mislintat, unter dem auch Wimmer arbeitete. Weil Mislintat behauptete, der habe in seiner dreijährigen Ära von 2018 bis 2022 einen Transferüberschuss von 109 Millionen Euro erwirtschaftet. Dem widersprach Vorstandschef Andreas Wehrle ganz entschieden. Der Netto-Betrag liege weit weg von 100 Millionen. Mislintat sprach via Sky von ener falschen Behauptung, blieb bei seiner Version.

In dem Streit wurden Details über den Wechsel von Österreichs Teamstürmer Sasa Kalajdzic im letzten August zu Wolverhampton bekannt. Die offizielle Transfersumme betrug 18 Millionen, Stuttgart soll davon aber nur zwölf bekommen haben. Wo die restlichen sechs geblieben sind? Die Admira erhielt die Weiterverkaufsbeteiligung von 12,5 Prozent, die beim Wechsel von Kalajdzic aus der Südstadt nach Stuttgart 2019 um sechs Millionen vertraglich fixiert wurde. Ausserdem bekamen die Berater von Kalajdzic, die Geschäftsführer von SPOCS Global Sports (Sascha Empacher, Pavel Zika) eine fette Provision. Auch der mächtige portugiesische Spitzenmanager Jorge Mendes, der jahrelang Cristiano Ronaldo zu seinen Klienten zählte, kassierte eine siebenstellige Summe. Als Mitbesitzer von Wolverhampton. Schließlich zahlte sich der Wechsel auch für Kaladjzic aus, weil er an der Ablösesumme beteiligt war. Laut seinem Vertrag bei Stuttgart.

Stuttgart handelte einige Bonizahlungen aus. Kann aber nur auf die Hälfte der abgemachten sieben Millionen hoffen. Der Grund: Kalajdzic trug bisher nur einmal den Dress von Wolverhampton (Bild oben), ein zweites Mal wird sich in dieser Saison nicht mehr ausgehen. Denn im ersten Spiel, das der Zweimeter-Riese für die „Wolves“ bestritt, am 3. September gegen Southampton, erlitt er knapp vor der Pause einen Kreuzbandriss. Derzeit ist der 25 jährige mitten in der Reha, zu der er regelmäßig den Salzburger Sportwissenschaftler Franz Leberbauer „top secret“nach England kommen lässt. Daher gibt´s keine Boni-Zahlung für Kalajdzic-Tore. Nur, wenn Wolverhampton den Klassenerhalt schafft, wird ein Nachschlag fällig. Als Kalajdzic kam, lag der Klub auf Platz 18, der den Abstieg bedeuten würde.  Nach dem Trainerwechsel vom Portugiesen Bruno Lage zum Spanier Julen Lopetegui im November stabilisierte sich die Mannschaft, feierte fünf Siege (zuletzt 1:0 gegen Tottenham, davor 3:0 gegen Liverpool), liegt zwölf Runden vor Schluss fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen auf Rang 13. Der Vertrag von Kalajdzic läuft bis 2027.

Foto: Wolverhampton Wanderers.

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