Fußball

Ein neues Sturm-Leitbild, neue Admira-Hoffnung durch Schmidt: Nur Kuljic stört die Liga

Nach zwei Wochen Pause meldet sich die Bundesliga zurück. Gravierende Veränderungen? Sturm präsentierte Mittwoch im Grazer Orpheum vor 600 Gästen, darunter den Legenden Mario Haas, Günther Neukirchner und Christian Gratzei, sein neues Leitbild, an dem 1000 Menschen über zwei Jahre lang arbeiteten. Im Imagevideo dafür ist Kulttrainer Ivica Osim, mit dem Sturm bisher als einzige österreichische Mannschaft die Gruppenphase in der Champions League überstand, zu sehen. Neun Punkte umfasst das Leitbild, in dem Sturm als lebenslanger Begleiter bezeichnet wird, der eine emotionalen Beitrag leistet, das Leben besser zu verstehen. Klingt sehr gut.

Ein Punkt heißt: Wir geben niemals auf, kämpfen mit Leidenschaft. Dafür kann man Samstag beim Schlager gegen den Vizemeister und  Tabellenzweiten LASK gleich den Wahrheitsbeweis antreten: „Hinter Salzburg ist alles möglich“, behauptete Sportchef Günter Kreissl. Mithelfen soll dabei der von Cagliari ausgeborgte bulgarische Teamspieler Kiril Despodov. der ind er Serie A nur zu vier Einsätzen gekommen war. Letzten Samstag spielt der Kreativgeist in Wembley bei Bulgariens 0:4 gegen England in den letzten 23 Minuten, Donnerstag trainierte er erstmals in Graz. Trainer Nestor el Maestro kennt seinen Wunschspieler aus gemeinsamen Zeiten bei CSKA Sofia. Daher könnte er schon Samstag im Kader stehen.

Fix ist das Debüt das neuen steirischen Trainerduos von Admira, von Klaus Schmidt mit Joachim Standfest (Bild oben) als Assistent. Gute Bekannte seit gemeinsamen GAK-Zeiten. Standfest arbeitete im Frühjahr als Co-Trainer  von Roman Mählich bei Sturm. Beide sorgen in der Südstadt beim sieglosen Letzten für Aufbruchstimmung und neue Hoffnung. Schmidt schaffte in den vergangenen fünf Jahren ähnliche „Feuerwehraktionen“ eine Klasse tiefer bei Wacker Innsbruck und  Blau Weiß Linz, in der Bundesliga letzte Saison bei Mattersburg. Typisch für Schmidt sein Sager vor der Premiere am Sonntag im Hütteldorfer Allianz-Stadion gegen Rapid: „Es könnte schlimmer sein!“

Aber nicht viel schlimmer kann es für ihn sein, dass er in Zusammenhang mit den Behauptungen von Sanel Kuljic steht, mit denen der Ex-Teamstürmer am Donnerstag die Bundesliga irritierte. In Erinnerung an den Wettskandal von 2013 behauptete er, es würden via albanischer Wettmafia noch immer Spiele manipuliert werden. Nannte ohne irgendwelche Beweise die Mattersburg- Heimspiele gegen Wolfsberg (0:6) und den LASK (1:3). Irgendwie erinnert das an manche Fälle des Anpatzens im laufenden Wahlkampf vor den Nationalratswahlen, ohne etwas konkretes nennen zu können. Gegen die Linzer hieß der Mattersburg-Trainer schon Schmidt, Vorgänger Gerald Baumgartner, jetzt bei Ried, musste nach dem Debakel gegen die Kärntner gehen. Sowohl Baumgartner als auch Schmidt versicherten, keine Spur von Manipulation bemerkt zu haben, Schmidt legt dafür sogar seine rechte Hand ins Feuer. Die Niederlage gegen LASK entsprach  durchaus der Papierform.

Wie reagierte die Bundesliga auf die Kuljic-Behauptungen? Sie zog einmal seine Glaubwürdigkeit in Zweifel, verwies darauf, dass er als Folge des Skandals vor sechs Jahren wegen Betrugs, Erpressung und Nötigung rechtskräftig verurteilt wurde. Ligavorstand Christian Ebenbauer kündigte relevante Schritte an. Da kann es nur einen einzigen geben: Eine Klage gegen Kuljic, der sich Mattersburg, wie man Boss Martin Pucher kennt, garantiert anschließen wird, was auch der ÖFB tun müsste. Damit Kuljic gezwungen wird, Beweise für seine  schlimmen Behauptungen auf den Tisch zu legen.

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