Eishockey

Das Shutout für Österreich wird Schmidt bei Villach nicht helfen

Freitagabend erkämpfte Villach mit dem 3:2 beim ungarischen Klub Fehervar den fünften Sieg hintereinander in der ICE League, in der am Sonntag erstmals drei Spiele schon um 13 Uhr beginnen werden.  Donnerstagabend machte in Kapfenberg auch ein Villacher Spieler Schlagzeilen gegen eine ungarische Mannschaft: Der 22 jährige Goalie Alexander Schmidt im Tor von Österreich beim 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) im „Unter 25-Länderspiel“ gegen Ungarn in Kapfenberg, das Tore der Salzburger Lucas Thaler (Bild oben) und Tim Harnisch ermöglichten, bei dem aber Schmidt der Vater des Sieges war. Als er mit mehreren Glanzparaden in seinem dritten Länderspiel im letzten Drittel, auch im Unterzahlspiel, sein zweites Shutout sicherte. Ohne Schmidt verlor Österreich das zweite Duell gegen die Madjaren am Freitag nach einem schwachen ersten Drittel 1:2 (0:2, 1:0, 0:0).

Schmidt ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass die österreichischen Klubs jungen, österreichischen Spielern zu wenig Vertrauen schenken. In der Saison 2019/20 machte er beim sensationellen Aufstieg des U 20-Teams bei der WM in Minsk auf sich aufmerksam. Debütierte im Tor von Villach. Die Bilanz: Bis heute nur 47 Einsätze. In dieser Saison gar nur drei. Um die nötige Spielpraxis zubekommen, wechselte Schmidt für zwei Partien zu Kitzbühel in die Alps Hockey League.  Danach bewies er im Teamdress erneut sein großes Talent, obwohl er derzeit sicher nicht vor Selbstvertrauen strotzt.  „Ich möchte Villach keine guten Ratschläge geben“, meinte Teamchef Bader. Damit sagte er aber ohnehin schon genug. Bei Villachs Head Coach Rob Daum und Tormanntrainer Patrick Machreich ist der 38 jährige Amerikaner Jean-Philippe Lamoureux diskussionslos die Nummer eins, die er auch am Dress trägt. Er wehrte bisher 91,1 Prozent der Schüsse auf sein Tor ab, kassierte im Schnitt 2,70 Tore pro Spiel. Da sind drei österreichische Torhüter erfolgreicher: David Kickert von Red Bull Salzburg, der nur 1,74 Tore bekam, laut dieser Statistik sogar bester Keeper der Liga ist. Besser als Lamoureux sind auch Thomas Höneckl von den Linzer Black Wings (2,40) und Bernhard Starkbaum von den Vienna Capitals (2, 43). Auf Starkbaum und Kickert wird Bader wie gewohnt auch bei der WM setzen.

Trotz der Niederlagen im zweiten Spiel gegen Ungarn, nächstes Jahr in Tampere Österreichs letzter Gegner bei der WM, in dem es höchstwahrscheinlich um den Klassenerhalt gehen wird, war Bader mit der ganzen Woche sehr zufrieden: „Wenn man sich bei der Weltmeisterschaft in der A-Gruppe etablieren will, müssen wir alle internationalen Breaks nützen. Wir werden Fortschritte machen, je öfter wir als Team auftreten.“ Das nächste Mal wird dies im Februar bei einem Vier-Nationen-Turnier in Dänemark gegen Frankreich, Norwegen und Dänemark sein. In Kapfenberg merkten die jungen Spieler, dass man Vorgaben zu 100 Prozent umsetzen muss, um Siege zu feiern.

 

Foto: DEB/City Press.

Meist gelesen

Nach oben