Fußball

Ex-Trainer von Sturm Graz als Experte im ZDF: Wie schaffte das Peter Hyballa?

Die Zeit der Europameisterschaften ist überall auch die Zeit der  TV-Experten. Die haben Hochsaison, fast täglich liefern sie ihre Analysen. Bei den öffentlich rechtlich deutschen Sendern sind dies unter anderem die Weltmeister  Bastian Schweinsteiger, Per Mertesacker und Christoph Kramer, der Mitspieler von Stefan Lainer bei Borussia Mönchengladbach oder der Teamchef des  U 21-Europameisters, Stephan Kuntz. In diesem Kraus taucht mitunter als Taktik-Experte auch ein Name auf, der bei Sturm Graz gemischte Gefühle bei allen, die mit ihm zu tun hatten, hervorruft: Peter Hyballa, nach vier Monaten bei den Red Bull Juniors in Salzburg, von 14. Mai 2012 bis 22. April 2013 Trainer bei Sturm. In dieser Zeit war wenig von einem Taktik-Experten zu merken oder hören. Eher von einem der zu cholerischen Anfällen neigte.

45 Jahre ist Hyballa inzwischen. Auch seine Stationen nach Sturm Graz waren nicht gerade mit Erfolgen gepflastert:  Von April 2014 bis Juni 2016 in verschiedenen Funktionen bei Leverkusen (Co-Trainer, Interimstrainer, U 19-Trainer), danach 33 Spiele in Holland bei NEC Nijmegen. Drei Monate lang, von Mai bis Juli 2018, war er in der  Fußball-Lehrerausbildung des DFB tätig, danach arbeitete er in der Slowakei bei Dunajska Streda.  So lange wie bei keinem anderen Klub: 64 Spiele lang von Juli 2018 bis Jänner 2020. Mit einem Punkteschnitt von 1,89 pro Spiel. Von der Slowakei ging es wieder für fünf Monate nach Holland (NAC Breda), ehe er von Dezember 2020 bis Mai 2021 ein Engagement bei Wisla Krakau hatte. Nach 18 Spielen trennten sich die Wege, als Wisla in höchster Abstiegsgefahr war. Für die nächsten zwei Saisonen hat Hyballa bereits einen Vertrag in der zweiten dänischen Liga bei Esbjerg. Abwarten, ob er ihn erfüllt.

Wie der ZDF Hyballa als Taktik-Experten entdeckte, wird ein ewiges Geheimnis bleiben. Nach Deutschlands 0:1 gegen Frankreich philosophierte er über die Gefährlichkeit von Outeinwürfen, weil die Aktion  zum Siegestreffer des Weltmeisters mit einem Outeinwurf in der deutschen Hälfte begann. Und dann warf er Teamchef Jogi Löw vor, zu lange mit der „Doppel-Sechs“ gespielt zu haben. Samstag ist Hyballa nach dem zweiten Spiel Deutschlands gegen Titelverteidiger Portugal im Münchner Allianz-Stadion wieder im Einsatz. Einige deutsche Medien und Experten fordern von Löw gegen Cristiano Ronaldo & Co  mehr Mut zur Offensive als am Dienstag, um den Aufstieg ins Achtelfinale nicht zu gefährden.  Löw will aber weiterhin nicht mehr als fünf Offensivspieler aufstellen, um die „Balance“ zwischen Offensive und Defensive zu wahren. Möglich, dass der verletzt gewesene Bayern-Mittelfeldspieler Leon Goretzka zu seinem ersten Turniereinsatz kommt.

Foto: ZDF.

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