Wolfsberg gegen Tottenham war bereits die erste Paarung, die bei der Europa League-Auslosung gezogen wurde, Salzburg gegen Villarreal erst die achte. Die Spannung bei Wolfsberg-Spielern, die gemeinsam im VIP-Raum der Lavanttal-Arena die Auslosung auf Puls 4 verfolgten, dauerte also nicht sehr lange. Dann wussten sie, dass sie mit dem Tabellenführer der englischen Premier League ein ziemlich dickes Brett bekamen, wie es Kapitän Michael Liendl ausdrückte. Trainer Ferdinand Feldhofer (Bild oben) sah sich das daheim am Krankenbett an. Von dort kam aber schon die erste Kampfansage in Richtung London an den „special one“, seinen berühmten Kollegen Jose Mourinho: „Okay, wir sind krasser Außenseiter, aber die Partien müssen erst gespielt werden.“ Ganz chancenlos sieht „Ferdl“ seine Mannschaft nicht: „Wir werden einen Plan machen, von dem wir glauben, dass er erfolgreich sein kann!“
Man braucht Tottenham nach den Gruppenspielen gegen den LASK nicht mehr groß vorzustellen. Eine klare Angelegenheit in London beim 3:0, in Linz rettete der LASK in der Nachspielzeit ein verdientes 3:3. Mourinho redete mit Hochachtung von den Linzern, verteilte veil Lob, wird es bei Wolfsberg nicht viel anders halten. Sicher wird der Titelkampf in der Premier League im Februar für Mourinho und Tottenham wichtiger sein als das Sechzehntelfinale in der Europa League. Also wird sich wieder die Frage stellen, welche seiner Topstars Mourinho pausieren lässt, zumindest nicht in der Startelf aufbietet. Gegen den LASK waren es zweimal Weltmeister Hugo Lloris im Tor, Abwherchf Toby Alderweireld, Kapitän und Goalgetter Harry Kane. Heung Min Son kam zweimal als Joker. Aber auch die zweite Garnitur mit Gareth Bale, Torjäger Vinicius, Dele Alli, Lucas Moura, Erik Lamela, hat Klasse. Mourinho gilt übrigens als großes Kärnten-Fan: Zu seiner Chelsea-Zeit war er 2014 mit den „Blues“ im Trainingslager am Wörthersee in Velden samt Testspiel gegen Wolfsberg in Klagenfurt. Das endete damals 1:1. Der Trainer Wolfsbergs hieß Didi Kühbauer, von der heutigen Mannschaft spielten damals Tormann Alexander Kofler, Nemanja Rnic und Christopher Wernitznig.
Der größte Wunsch von Wolfsberg-Boss Dietmar Riegler, der in zwei Monaten sicher kein Glatzkopf mehr sein wird, und seiner Crew: Kein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit am 18.Februar im Wörthersee-Stadion, sondern wenigstens vor ein paar tausend Zuschauern. Nach aktuellem Stand dürfen beim Retourspiel in London sechs Tage später 2000 Fans ins neue Superstadion an der White Hart Lane. Ein Wunsch von Riegler wird sicher in Erfüllung gehen: Das erste Spiel von Wolfsberg in dieser Europa Lague-Saison, das Puls 4 live übertragen wird.
